Tradition, Fortschritt und Nachhaltigkeit

17. August 2018 : Landrat Josef Laumer besucht die Dorfner-Mühle in Wolferszell
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Seit dem 13. Jahrhundert gibt es bereits die Mühle in Wolferszell (Gemeinde Steinach). Seit 1902 ist sie im Besitz der Familie Dorfner. Die Dorfner-Mühle steht nun mit Susanne Dorfner als Nachfolgerin von „Senior-Chef“ Wolfgang Dorfner bereits in der vierten Generation für Tradition, Fortschritt und Nachhaltigkeit.

Davon überzeugte sich auch Landrat Josef Laumer bei einem Besuch gemeinsam mit dem Wirtschaftsreferenten des Landkreises, Martin Köck, und dem Sachgebietsleiter Wirtschaft des Landratsamtes, Klaus Achatz. „Wir haben in den letzten Monaten schon sehr viele unterschiedliche Betriebe und Unternehmen aus allen möglichen Branchen im Landkreis besucht und kennengelernt. Dadurch gewinnen wir vor Ort einen besseren Einblick in die Strukturen, aber auch in die Notwendigkeiten, Wünsche und Probleme“, so Landrat Josef Laumer. „Politik muss bei den Menschen vor Ort sein und auch wir – die Leute aus der Verwaltung und auch ich – nehmen bei diesen Besuchen und Gesprächen sehr viel für die tägliche Arbeit mit.“

Susanne Dorfner führte die Gäste durch den Mühlenladen und die Mühle und machte anhand von Zahlen die Veränderungen in der Branche deutlich. „In der Nachkriegszeit gab es im damaligen Landkreis Bogen 30 Mühlen und im Landkreis Straubing 40. 1954 waren es dann zusammengerechnet immer noch rund 50. Heute sind im Landkreis Straubing-Bogen nur noch zwei übrig geblieben.“ Dies zeigt wie hart der Wettbewerb ist. „Es hören immer mehr Backer auf. Das sind traditionelle Kundschaften. Das macht den Wettbewerb immer brutaler“, erläutert Wolfgang Dorfner, der als langjähriger Vorsitzender (20 Jahre) des Bayerischen Müllerbundes über einen reichen Erfahrungsschatz verfügt.

Bei der Dorfner-Mühle hat man sich den Herausforderungen der Zeit gestellt. Dank der hohen Qualität verfügt man über treue Stammkunden wie zum Beispiel die Bäckereien Schifferl und Steinleitner. Ein eigenes Labor für Mehluntersuchung sorgt für gleichbleibende Qualität, auch wenn die Trockenheit in diesem Sommer natürlich auch in diesem Bereich eine Herausforderung darstellt.

Die Mühle ist 24 Stunden am Tag in Betrieb - fünf bis sechs Tage die Woche (je nach Auftragslage). Dabei können pro Tag 130 Tonnen Weizen und 45 Tonnen Roggen verarbeitet werden. Selbstverständlich längst alles vollautomatisch und digitalisiert. Über 400 Motoren verbrauchen dabei über 3 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. „Die daraus resultierende Abwärme würden wir gerne noch besser speichern“, sucht Susanne Dorfner im Bereich Wärmerückgewinnung nach Lösungen. Eine Möglichkeit brachte Josef Laumer ins Gespräch: das Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe.

Eine Frage war damit aber noch immer nicht geklärt: Warum prangt am Hauptgebäude der Schriftzug Kunstmühle? „Mit Kunstwerken hat das vermutlich nicht viel zu tun“, meinte Klaus Achatz schmunzelnd. Die Aufklärung hatte Wolfgang Dorfner parat: „Es gibt zwei Theorien: Eine besagt, Kunstmühle, weil es sich um künstliche Steine handelte. Die Wahrscheinlichere ist aber die zweite: Der Begriff Kunstmühle hängt mit der künstlichen Energie zusammen.“ Und mit seiner ganz eigenen Theorie hatte Wolfgang Dorfner dann die Lacher noch auf seiner Seite: „Oder man kann auch sagen, weil es eine Kunst ist, mit der Mühle Geld zu verdienen.“ Dank höchster Qualität für besondere Ansprüche gelingt das der Dorfner-Mühle seit vier Generationen.

Foto 1: Susanne Dorfner erklärt Landrat Josef Laumer, Wirtschaftsreferent Martin Köck, Klaus Achatz (Sachgebietsleiter Wirtschaft am Landratsamt) und Hans Agsteiner (2. Bürgermeister der Gemeinde Steinach, von links) den Mühlenbetrieb.

Foto 2: Susanne Dorfner mit den Gästen Landrat Josef Laumer, Wirtschaftsreferent Martin Köck, Klaus Achatz (Sachgebietsleiter Wirtschaft am Landratsamt) und Hans Agsteiner (2. Bürgermeister der Gemeinde Steinach, von links) in der Mühle.

Leider haben wir keinen Alternativtext zu diesem Bild, aber wir arbeiten daran.