Reibungslosere Bildungsübergänge für neuzugewanderte Berufsschüler

21. September 2017 : Zweite Bildungskonferenz im Landratsamt

Wie können die Übergänge von der Berufsschule zum Beruf oder zum Integrationskurs reibungsloser gestaltet werden? Dieser Frage widmete sich die zweite Konferenz für neuzugewanderte Berufsschüler im Landratsamt. Organisiert hatte diese Besprechung die Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte im Landkreis Straubing-Bogen, Dr. Verena Sattler, in Zusammenarbeit mit der Bildungskoordinatorin der Stadt Straubing, Stefanie Gürster.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Zusammenarbeit und die Vernetzung der Berufsschulen mit den Gemeinden, den Ausländerämtern des Landkreises Straubing-Bogen und der Stadt Straubing sowie mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter. Über die Leitungen der Berufsschulen hinaus waren die Koordinatorin für Geflüchtete an Grund- und Mittelschulen, Petra Neugebauer, und der Koordinator für berufsschulpflichtige Geflüchtete, Hubert Ramesberger, als Vertreter der Regierung von Niederbayern anwesend. Mitdiskutiert haben ferner die an den Berufsschulen tätigen Klassleitungen der Berufsintegrationsklassen, die betreuenden Sozialpädagogen sowie Vertreter der Jugendämter des Landkreises und der Stadt. Zudem zählten Vertreter der Arbeitsagentur und des Jobcenters, der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer sowie die Leitung des Amts für Asyl, Migration und Integration der Stadt Straubing, Frau Leitl, zu den Gästen.

Nach einem Grußwort der beiden Bildungskoordinatorinnen erläuterte Ute Hentschirsch-Gall, Mitglied der erweiterten Schulleitung der Berufsschule I, die neu eingeführten Aufnahmegespräche mit berufsschulpflichtigen Geflüchteten. „Zweck dieser Gespräche ist es, Genaueres zur Person und zum Kenntnisstand der zukünftigen Berufsschüler zu erfahren, damit homogenere Klassen gebildet werden können“, so Hentschirsch-Gall. Für die Bildung und Weiterführung der insgesamt acht Berufsschulklassen für Neuzugewanderte in Straubing und Bogen seien diese Gespräche sehr hilfreich, so die einhellige Meinung der Schulleitungen.

Hubert Ramesberger erläuterte im Anschluss die verschiedenen Unterrichtsangebote für berufsschulpflichtige Geflüchtete wie z.B. die Berufsintegrationsklassen, die Sprachintensivklassen und die Integrations-Vorklasse an Beruflichen Oberschulen. Karin Strohmaier (Stellvertretende Teamleitung Markt & Integration des Jobcenter) stellte diverse Unterstützungsangebote vor, die das Jobcenter für geflüchtete Berufsschüler nach Ausscheiden aus den Berufsintegrationsklassen bereithält. Je nach weiterer Perspektive zählen hierzu ausbildungsbegleitende Hilfen oder Maßnahmen wie z.B. „Perspektive für jugendliche Flüchtlinge“ (PerjuF) zur schrittweisen Heranführung an den Ausbildungsmarkt.

In den Diskussionsrunden wurden wertvolle Informationen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen die Beschulung und Ausbildung von jungen Geflüchteten betreffend ausgetauscht. Die Notwendigkeit die Berufsschulpflicht zu erfüllen, wurde dabei ebenso erörtert wie die Voraussetzungen für eine Arbeitserlaubnis. „Der offene und konstruktive Austausch hat gezeigt, wie wichtig solche Besprechungen sind“, resümiert Dr. Verena Sattler. „Dass vereinbart werden konnte, wie die versammelten Akteure in Zukunft miteinander kommunizieren, um die Bildungsübergänge noch reibungsloser zu gestalten und Lücken zu vermeiden, hat mich ganz besonders gefreut“.

Foto: Petra Neugebauer (Koordinatorin für Geflüchtete an Grund- und Mittelschulen der Regierung von Niederbayern), Hubert Ramesberger (Koordinator für berufsschulpflichtige Geflüchtete der Regierung von Niederbayern), Dr. Verena Sattler (Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte im Landkreis Straubing-Bogen und Stefanie Gürster (Bildungskoordinatorin der Stadt Straubing, von links) bei der Konferenz im Landratsamt.