Ein Nadelöhr ist entschärft

04. Juli 2017 : Verkehrsfreigabe und Segnung der Bahnüberführung bei Schambach

Ein Nadelöhr im Landkreis Straubing-Bogen ist entschärft. Mit diesem Satz freute sich Landrat Josef Laumer über die Verkehrsfreigabe der Bahnüberführung bei Schambach an der Kreisstraße 19.

Bereits seit langem gab es Planungen für einen Umbau, die aber seit 1989 aus den unterschiedlichsten Gründen immer wieder verschoben wurden. Im Herbst 2015 wurde dann aber die gemeinsame Ausbaumaßnahme zwischen DB Netz AG und dem Landkreis durch eine entsprechende Vereinbarung und einen vorherigen Kreistagsbeschluss geschlossen. Da auch eine ausreichende Tragfähigkeit der Brücke, die an der Eisenbahnstrecke 5830 zwischen Passau und Obertraubling liegt, nicht mehr gegeben war, beteiligte sich auch die DB Netz AG an der Maßnahme. Wie sehr diese nötig war, erkannte bei der Verkehrsfreigabe auch Sandra Katz, Leiterin Regionales Projektmanagement für die Projekte im Konstruktiven Ingenieurbau der DB Netz AG: „Als wir hier unsere erste Besichtigung hatten, hat es auf einmal gescheppert und ein Lastwagen ist gegen die Brücke geknallt.“ Aufgrund ihrer lichten Höhe von nur 3,70 Metern und ihrer lichten Breite entsprach das bisherige Bauwerk nicht den straßenbautechnischen Richtlinien. Trotz Geschwindigkeitsbeschränkung bestand so immer wieder ein Unfallrisiko. „Wir sind sehr froh, dass diese Ausbaumaßnahme nun umgesetzt und abgeschlossen wurde, denn wir haben hier auch schwere Unfälle erlebt“, betonte Landrat Laumer. „Mein Dank gilt allen beteiligten Stellen, den Planungs- und Baufirmen, den Grundstückseigentümern und Bahn, Freistaat und Bund für die Unterstützung.“ Weiter meinte der Landrat: „Es ist immer wieder erstaunlich, mit welchen technischen Möglichkeiten so ein Bau vor sich geht. Die Brücke wurde seitlich hergestellt und in nur drei Tagen in den Bahndamm eingeschoben.“

Seit dem Frühjahr 2016 wurde erst an der Brücke, dann an der Straße gearbeitet. Die lichte Höhe beträgt nun 4,75 Meter, die Fahrbahnbreite 6,50 Meter. Insgesamt wurde auf einer Länge von 440 Metern ausgebaut und dazu die SR 19 im Bereich des Bauwerks um 1,45 Meter abgesenkt. Die Gesamtkosten betrugen rund 2,8 Millionen Euro, als Eigenanteil entfielen auf den Landkreis rund 0,52 Millionen Euro.  

Mit einem Augenzwinkern meinte Sandra Katz: „Ich weiß, dass Baumaßnahmen mit der Deutschen Bahn nicht immer einfach sind.“ Und lobte anschließend die Verwaltung am Landratsamt: „Der direkte Draht zum Landkreis, vor allem zur Tiefbauverwaltung und Herrn Fischer, war wirklich vorbildlich. Oftmals sind wir das komplizierter gewohnt und es ist nicht üblich, dass alles so reibungslos verläuft.“ Bei der anschließenden Segnung sprach Pfarrerin Erna Meiser über den Brückenbau als verbindendes Element – in der Praxis wie auch symbolisch. „Brücken verbinden, aber zum Brückenbau gehört auch Mut“, so die Pfarrerin. „Es bedarf Mut und Tatkraft das auch umzusetzen.“ Und nach langen Jahren der Planung hat der Landkreis eben jene Tatkraft bewiesen und diese wichtige Baumaßnahme zu einem positiven Ende gebracht.