„Die einzige Änderung ist, dass die Abstriche nun nicht mehr in der Teststation am Hagen gemacht werden"

13. Mai 2020: Versorgungsarzt Dr. Wolfgang Schaaf über die Corona-Testmöglichkeiten in Stadt und Landkreis

Änderungen gibt es ab dieser Woche bei den Corona-Testungen in Stadt und Landkreis. Die Teststrecke am Hagen ist vorübergehend stillgelegt. Versorgungsarzt Dr. Wolfgang Schaaf beantwortet die wichtigsten Fragen dazu:

Warum wurde die Teststrecke vorübergehend stillgelegt?

Das Hilfspersonal wurde zu überwiegenden Teilen aus Freiwilligen rekrutiert. Dies über einen langen Zeitraum dauerhaft aufrecht zu erhalten, ist nicht einfach. Da der Wunsch nach Testungen und damit die Testzahlen an der Teststrecke zuletzt stark zurückgegangen sind, ist nun der Zeitpunkt, die Teststrecke vorübergehend stillzulegen.

Sind damit ausreichend Tests in Stadt und Landkreis noch gewährleistet?

Absolut – und das ist der entscheidende Punkt. Hausärzte sind in der Lage, die momentane Testnachfrage zu bewältigen. Deshalb haben wir uns ja auch für diese Regelung entschieden. Die einzige Änderung ist, dass die Abstriche nun nicht mehr in der Teststation am Hagen gemacht werden.

Wenn ich der Meinung bin, dass ich einen Test brauche, wie gehe ich vor?

Zunächst ist entscheidend, ob Sie Symptome haben, die mit einer Corona-Erkrankung zusammen hängen könnten, z.B. Gliederschmerzen, Fieber, Husten und andere Erkältungssymptome. In diesen Fällen kann ein Test sinnvoll sein. Erster Ansprechpartner ist immer ihr Hausarzt. Darüber hinaus gibt es aber Situationen, wo auch ohne Symptome ein Test erwünscht oder notwendig ist. Zum Beispiel Auslandsreisen, aber auch wenn jemand Gewissheit haben will.

Wie läuft das nun in der Praxis ab?

Die betreffende Person sollte sich erst einmal, wie gesagt, an ihren Hausarzt wenden. Dieser entscheidet, ob ein Test nötig ist. Im Fall der Fälle führt der Hausarzt einen Test selbst durch oder weiß, welche Praxis ihn durchführen kann. Außerdem gibt es ja auch weiterhin die Schwerpunktpraxis am Hagen für Leute mit Symptomen. Diese ist Montag bis Freitag von 9 bis 11 Uhr geöffnet.

Was ist, wenn jemand keinen Hausarzt hat oder dieser nicht erreichbar ist?

Der Hausarzt ist der erste Ansprechpartner. Wenn aber z.B. einer dieser beiden Fälle eintritt, dann gibt es das Bürgertelefon von Stadt und Landkreis unter 09421/973-401. Dort erhält der Patient weitere Informationen über das Vorgehen und die Möglichkeiten. Patienten mit Symptomen steht immer die 116117 der Kassenärztlichen Vereinigung oder bei schweren Symptomen der Notdienst unter 112 oder die Notaufnahme der Kliniken zur Verfügung.

Bei einem Anstieg der Fallzahlen könnte die Teststation wieder nötig werden. Wie geht es dann da weiter?

Die Teststation ist ja erst einmal nur stillgelegt. Das heißt, sie kann bei Bedarf auch jederzeit wieder hochgefahren werden. Und das würde im Fall der Fälle auch geschehen. In der Zwischenzeit geht es für uns auch darum, tragfähige Strukturen zu schaffen, um bei einem eventuell notwendigen Hochfahren die Belastung der ehrenamtlichen Seite so gering wie möglich zu halten.