Eine Pionierin von Frauen in der Kommunalpolitik feiert runden Geburtstag

17. Januar 2020: Stellvertretende Landrätin Barbara Unger wird 60
Landrat Laumer und seine Stellvertreterin Barbara Unger.jpg

Ein „Sonntagskind“, das im Landkreis Straubing-Bogen Geschichte geschrieben hat, feiert am 17. Januar 60. Geburtstag: Die Stellvertretende Landrätin Barbara Unger, die im Jahr 2008 zur ersten Bürgermeisterin im Landkreis Straubing-Bogen gewählt wurde.

Schon davor hatte die Landwirtin, die als eines von drei Kindern in Hankofen (Gemeinde Leiblfing) aufgewachsen ist und von 1997 bis 2012 auch als Stellvertretende Kreisbäuerin Verantwortung übernahm, langjährige kommunalpolitische Erfahrung. Seit 1990 war sie Gemeinderätin in Feldkirchen, übte dort auch von 1996 bis 2008 zwölf Jahre lang das Amt der 3. Bürgermeisterin aus, ehe sie dann zur ersten Bürgermeisterin in der Geschichte des Landkreises wurde. „Mit Umsicht und Tatkraft bringt sie seitdem ihre Gemeinde nach vorne“, sagt Landrat Josef Laumer über seine Stellvertreterin. Denn seit der letzten Kommunalwahl ist die Mutter von drei Söhnen und zweifache Oma auch Stellvertretende Landrätin. Als Mitglied des Gemeinderates in Feldkirchen war und ist Barbara Unger Mitglied des Bau- und Umweltausschusses, des Sport- und Vereinsausschusses sowie des Schul- und Kindergartenausschusses. Seit 2008 ist sie zudem Verbandsrätin des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Spitzberggruppe und seit 2009 Verbandsrätin des Zweckverbandes zur Unterhaltung Gewässer III. Ordnung.

Dem Kreistag des Landkreises Straubing-Bogen gehört Barbara Unger seit 2002 an, war von 2002 bis 2014 Mitglied im Jugendhilfeausschuss, von 2002 bis 2008 Mitglied im Bauausschuss, von 2008 bis 2014 Mitglied im Ausschuss Wirtschaft, Tourismus, Entwicklung. Von 2002 bis 2014 übte sie darüber hinaus die Tätigkeit als Verwaltungsrätin des Zweckverband Sparkasse Niederbayern-Mitte aus. Seit 2008 ist sie Verwaltungsrätin der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf und Mitglied im Aufsichtsrat der Fachärztepraxis Klinik Bogen GmbH. Von Anfang an engagiert sie sich zudem in der Arbeitsgruppe Jugendhilfeplanung und ist seit 2014 Vorsitzende dieser Arbeitsgruppe. „Dies ist ihr ein besonderes Anliegen. Soziale Belange waren ihr immer schon sehr wichtig. Dies zeigte sich auch bei der Dorferneuerung Mitterharthausen“, betont Landrat Josef Laumer.

Großprojekte wie die Realisierung eines Baugebietes mit 60 Parzellen, die Generalsanierung des Kindergartens und der Anbau einer Kinderkrippe, die Generalsanierung der Mehrzweckhalle und Teilbereichen der Grundschule, das erste Gewerbegebiet in der Gemeinde, die Breitbanderschließung, der Bau eines neuen gemeinsamen Feuerwehrhauses und die Erweiterung des Kinderhauses St. Martin zum größten Kinderhaus im Landkreis fallen in ihre Zeit. Eine besondere Herausforderung stellte aber das Jahr 2015 dar. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingssituation sorgte der Wartebereich in Mitterharthausen für eine nie dagewesene Situation. „Sie war als Bürgermeisterin damals quasi 24 Stunden ansprechbar und erreichbar“, erinnert sich Ludwig Baumann, Leiter des Ausländeramtes des Landratsamtes, an diese Zeit zurück. Nicht nur damals dürfte für sie der Satz gegolten haben, dass der Tag zwar 24 Stunden lang, aber manchmal unterschiedlich breit ist. Auch war und ist es ihr gelungen, die guten Beziehungen zur Bundeswehr in der Gäubodenkaserne weiter zu vertiefen.

„Ich bin stolz, einer Pionierin von Frauen in der Kommunalpolitik gratulieren zu dürfen“, sagt Landrat Josef Laumer, der vor allem auch auf die akribische Arbeit seiner stets gut vorbereiteten Stellvertreterin verweist. Und die Gratulationen am Freitag dürften die Jubilarin auch leichter erreichen, als jene bei ihrer Wahl zur Bürgermeisterin in Feldkirchen. Damals, vor zwölf Jahren, legte nämlich Orkantief Emma die Telefonleitung lahm.