Besuch französischer Gastschüler am Landratsamt
Städte- und Schulpartnerschaften zwischen Frankreich und Orten bzw. Schulen aus dem Landkreis Straubing-Bogen haben eine lange Tradition. Schon in den 60-er Jahren wurden bei Jugendfahrten des Landkreises erste Kontakte geknüpft. In den 80-er Jahren entstanden dann die ersten offiziellen Partnerschaften zwischen den Gemeinden Windberg und Abos. Auch das Burkhart-Gymnasium aus Mallersdorf-Pfaffenberg unterhält bereits seit 1983 Verbindungen nach Frankreich. Aktuell befinden sich Schülerinnen und Schüler aus Artemare zum Austausch im Landkreis Straubing-Bogen und besuchten auch das Landratsamt.
Artemare liegt im Südosten Frankreichs, gut eine Stunde von Lyon entfernt und hat knapp 2.000 Einwohner. „Das passt sehr gut, denn die Struktur in dieser Region ist ähnlich ländlich wie bei uns“, sagt Susanne Sailer, die für das Burkhart-Gymnasium den Austausch organisiert. In der Vergangenheit gab es bereits Partnerschaften mit Schulen aus Toulouse und Paris, die sich aber im Laufe der Zeit – auch aufgrund der komplett unterschiedlichen Größen und Voraussetzungen – zerschlagen haben. „Jetzt haben auch die Schülerinnen und Schüler einfach die komplett gleichen Interessen und Vorstellungen“, so Sailer. So war es nun für die Gäste vom Collège aus Artemare (24 Schülerinnen und Schüler der neunten Klasse und die begleitenden Lehrerinnen Madame Touri und Madame Lacroix) der erste Besuch im Landkreis Straubing-Bogen. In den acht Tagen – noch bis Ende der Woche – standen neben dem Schulbesuch und Empfängen in der Gemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg und eben im Landratsamt zahlreiche touristische Highlights wie der Bayerische Wald mit Waldwipfelweg und Bodenmais, Bogenberg, Straubing oder Abensberg auf dem Programm.
Im Landratsamt empfing die Stellvertretende Landrätin Barbara Unger die Gäste, stellte den Landkreis und die Arbeit im Amt vor und hob die Bedeutung der Schüleraustauschprogramme, der deutsch-französischen Freundschaft und der europäischen Einigung hervor. „Die Austauschprogramme dienen der Völkerverständigung und dem Frieden, in dem Vorurteile abgebaut und Toleranz und Weltoffenheit erlebt werden. Die deutsch-französische Freundschaft nach dem 2. Weltkrieg ist ein Parade- und Musterbeispiel für Ver- und Aussöhnung und die Triebfeder für die europäische Einigung und Frieden auf dem Kontinent. Diese Errungenschaften dürfen wir nicht aufs Spiel setzen und von dumpfen Parolen und Hetzern in Gefahr bringen lassen. Das ist eine Aufgabe für uns alle – auch der nachwachsende Schülergeneration.“
Abschließend freute sich Susanne Sailer über die Unterstützung des Landkreises bei den Austauschprogrammen. „Sowohl finanziell wie auch ideell. Man merkt, dass diese Partnerschaften eine große Wertschätzung für den Landkreis und seine Verantwortlichen genießen.“
Foto: Die Schülerinnen und Schüler vom Collège aus Artemare und dem Burkhart-Gymnasium in Mallersdorf-Pfaffenberg mit ihren Lehrerinnen und der Stellvertretende Landrätin Barbara Unger (sitzend, 2. von links).