"Die Ausbildung ist auch davon abhängig, wo eine Berufsschule ist"

02. Mai 2018: Landrat Josef Laumer unterstreicht bei Besuch in Straßkirchen die Bedeutung der Berufsschulen
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Foto: Wirtschaftsreferent Martin Köck, Dieter Fröhlich (Geschäftsführer CSA), Hermann Wurm (Geschäftsführer Aigner+Wurm), Landrat Josef Laumer, Straßkirchens Bürgermeister Dr. Christian Hirtreiter (von links) nach dem Gesprächsaustausch in Straßkirchen.

Die Wichtigkeit der Berufsschulen unterstrich Landrat Josef Laumer bei einem Treffen mit den Geschäftsführern der in Straßkirchen im Landkreis Straubing-Bogen beheimateten Firmen Aigner+Wurm sowie CSA.

„Wir leisten uns deshalb auch kommunale Berufsschulen, obwohl wir das nicht müssten“, so der Landrat. „Aber wir brauchen hier die Fachkräfte. Gibt es keine Berufsschulen in der Nähe oder vor Ort für bestimmte Bereiche, dann ziehen die Jugendlichen, die eine solche Ausbildung machen wollen, eventuell woanders hin. Oder sie suchen sich andere Berufszweige“, verdeutliche Josef Laumer. Eine Problematik, die Hermann Wurm, Geschäftsführer von Aigner+Wurm nur bestätigen konnte. „Gerade bei Maurern und Betonarbeitern ist die Situation sehr schwierig. Teilweise sind wir einfach auf ausländische Facharbeiter angewiesen, weil es zum Beispiel bei uns keine Eisenflechter mehr gibt.“ Für Landrat Josef Laumer ist klar: „Die Ausbildung ist auch davon abhängig, wo eine Berufsschule ist. Wir kämpfen deshalb ständig um unsere Berufsschulen, weil wir in der Region eine Vielzahl von Betrieben haben, die auf die entsprechenden Absolventen angewiesen sind.“

Gerade die Schulen stehen im Landkreis ohnehin besonders im Fokus, wie Wirtschaftsreferent Martin Köck verdeutlicht. „Für viele kleine oder mittelständische Unternehmen gibt es das Problem, dass Global Player aus dem Umkreis wie BMW, Osram oder Continental teilweise die Leute schon im Studium bezahlen, nur um sie später einmal ans Unternehmen binden zu können. Das können sich aber kleinere Betriebe nicht leisten. Deshalb gehen wir einen Schritt vorher bereits an die Jugendlichen ran, nämlich in den Schulen.“ Nur gemeinsam ließen sich so die Weichen für die Zukunft stellen. „Die Firmen im Landkreis dürfen sich nicht als Konkurrenten ansehen, sondern gemeinsam nach Lösungen suchen“, unterstrich denn auch Landrat Laumer. Und fügte hinzu: „Es ist auch wichtig, dass wir unsere Unternehmen bekannter machen. CSA ist zum Beispiel eine der größten Prüf-, Zertifizierungs- und Normfirmen weltweit. Aber viele im Landkreis wissen das gar nicht.“ Geschäftsführer Dieter Fröhlich konnte sogar eine geplante deutliche Erweiterung am Standort Straßkirchen verkünden. „Das sind sehr innovative Arbeitsplätze, die da entstehen. Straßkirchen ist der größte Standort in Europa.“ Insgesamt verfügt die CSA-Group weltweit über 37 Standorte in 14 Ländern, die Zentrale liegt im kanadischen Toronto.

Dementsprechend stolz über die Entwicklung ist auch Straßkirchens Bürgermeister Dr. Christian Hirtreiter. „Ich sage immer, wir sind die Gäubodengemeinde mit Zukunft. Es wird ein neues Gewerbegebiet Ost kommen und erst vergangene Woche war der Spatenstich für ein Projekt Betreutes barrierefreies Wohnen.“

Besonders erfreulich für den Landkreis, dass Dieter Fröhlich die Worte von Landrat Josef Laumer bezüglich der Berufsschulen nur unterstreichen konnte. „Wir brauchen hauptsächlich Elektrotechniker von den Berufsschulen in Straubing und sind sehr froh, dass diese vor Ort zu rekrutieren sind. Dadurch ist auch die Fluktuation im Unternehmen minimal. Denn wenn die Leute hier heimisch sind, dann bleiben sie auch.“ Da durfte Landrat Josef Laumer zum Abschluss stolz konstatieren. „Alle zusammen – Unternehmer, Arbeitnehmer, Verwaltung – haben wir in den letzten Jahren schon viel für die Region geleistet und geschafft. Auf diesem Weg wollen wir weitermachen mit immer neuen innovativen Ideen.“

Foto: Wirtschaftsreferent Martin Köck, Dieter Fröhlich (Geschäftsführer CSA), Hermann Wurm (Geschäftsführer Aigner+Wurm), Landrat Josef Laumer, Straßkirchens Bürgermeister Dr. Christian Hirtreiter (von links).