Es blüht an der Kreisstraße
Im Rahmen des Blühpakt Bayern des Bayerischen Umweltministeriums können auch Kommunen mit ihrer Vielzahl großer und kleiner Flächen als „Blühende Kommunen“ einen Beitrag zum Arten- und Insektenschutz leisten. Entsprechend haben sich der Markt Mallersdorf-Pfaffenberg und der Landkreis Straubing-Bogen in einer Gemeinschaftsaktion dazu entschieden, sich mit einer gut 1.300 Quadratmeter großen Fläche an der Kreisstraße beim jüdischen Ehrenmal in Steinrain für den Zuschuss durch den Blühpakt Bayern zu bewerben und haben diesen auch erhalten. Nach dem ersten Sommer wurde nun bei einem Ortstermin Bilanz gezogen.
„Es hat den ganzen Sommer über geblüht“, betonte Bürgermeister Christian Dobmeier. Jetzt, im Herbst, blühen zwar nur noch vereinzelte Arten auf der Fläche, auf der auch ein Reptilienhabitat mit Rollkies, Lesesteinen und Totholz errichtet wurde. Ein positives Fazit konnte Merle Raulfs, Blühpakt-Beraterin der Regierung von Niederbayern, aber schon einmal ziehen: „Wenn man sieht, wie es hier vor dem Beginn der Maßnahme 2023 ausgesehen hat, dann ist das schon ein Quantensprung. Und es ist auch der Beweis, was man mit dem Blühpakt Bayern schaffen kann.“ Denn vor der Umgestaltung war die verwilderte Fläche eine blüten- und artenarme Fettwiese, über die Jahre mit immer mehr Nährstoffen angereichert. Seither wurde zunächst aufgrund des hohen Nährstoffgehalts im Boden Sand auf die Fläche ausgebracht und eingefräst, um die Abmagerung des Bodens zu fördern. Danach wurde die Fläche mit autochthonem Saatgut eingesät und angewalzt. Dass auch jetzt noch relativ viele Gräser zu sehen sind, ist nach dem ersten Jahr normal. „Das wird in den nächsten Jahren weniger werden“, so Raulfs.
„Wir haben gemeinsam mit unseren Bauhöfen in den letzten Jahren schon viel für eine immer mehr insektenfreundliche Gestaltung von Grünflächen gemacht. Dies hier ist ein weiterer Schritt“, betonte Landrat Josef Laumer. Ein Schritt, der auch die Klimaschutzmanagerin des Landkreises, Maria Schießl, die das Projekt eng begleitet freut: „Durch den Tiefbau wird die Wiesenfläche nun zweimal im Jahr mit einem Balkenmäher gemäht. Das Mähgut wird anschließend abtransportiert, um eine Ausmagerung der Fläche weiter zu gewährleisten“, blickt sie voraus.