„Wir wollen ein Vorreiter sein“
Dem Insektenrückgang und Verlust natürlicher Lebensräume entgegenwirken – diesem Ziel hat man sich auch im Landkreis Straubing-Bogen verschrieben. Mittels LEADER-Förderung entstanden in den letzten Jahren bereits zahlreiche Blühflächen in Landkreis-Gemeinden. Auch der Landkreis selbst hat zahlreiche Außenanlagen bei seinen Liegenschaften (Parkdeck am Landratsamt, Container-Büros am Landratsamt, Bauhof Bogen, Veit-Höser-Gymnasium Bogen, Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten) bereits blütenreich und insektenfreundlich umgestaltet.
Anfang dieser Woche konnte nun in Bogen ein weiteres Projekt vorgestellt werden. Beim Heizwerk am Schulzentrum in Bogen ergab sich durch das Auslaufen eines Pachtvertrages die Möglichkeit, eine 7.000 Quadratmeter große Fläche in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband anzusäen.
Die Blütenpracht ist schon jetzt ein Anziehungspunkt – für Spaziergänger und Radfahrer entlang des vielbefahrenen Radwegs nach Furth. Vor allem aber auch für Insekten aller Art. Dies wurde auch beim Vor-Ort-Termin deutlich, als eine Vielzahl von Bienen, Wildbienen, Hummeln, Heuschrecken und Grillen für ein passendes Ambiente sorgten. „Wir haben ein hochwertiges und sehr artenreiches Saatgut verwendet, das auch in die Region passt“, erläuterte Ambros Köppl vom Landschaftspflegeverband. Derzeit dominiert noch die Kornblume, „aber mit der Zeit entmischt sich das“, betonte er.
„Wir wollen ein Vorreiter sein“, so Landrat Josef Laumer, der auch auf die Bauhofschulungen und das neue Praxis-Handbuch für Bauhöfe Kommunale Grünflächen: vielfältig – artenreich – insektenfreundlich verwies. „Und diese Blumenwiese ist ein weiterer Mosaikstein unserer Bemühungen um mehr insektenfreundlich gestaltete Grünflächen“, erklärte der Landrat weiter. Auch mit Blick auf weitere Blumenwiesenmischungen unweit dieser neuen Fläche, nämlich jene an den beiden Kreisverkehren in Freundorf und Kleinlintach. Ideal, so betonte Josef Laumer, sei auch die Verbindung mit dem Unterricht in der Schule. So könne Theorie und Praxis hervorragend verbunden werden. Ein Umstand, der auch bereits passiere, wie Clemens Kink, Schulleiter des Veit-Höser-Gymnasiums, und Ulrich Rummel, Stellvertretender Schulleiter der Ludmilla Realschule, erklärten.
Den Menschen das Anliegen und diesen wertvollen und schönen Lebensraum nahe bringen – „das gelingt mit dieser Lage am Schulzentrum und Fahrradweg ausgezeichnet“, freute sich Kreisfachberater Harald Götz. Mit Erklärtafeln und Rahmen soll die Fläche noch weiter aufgewertet werden. Denn nicht nur Insekten aller Art tummeln sich rund um die in schöner Blüte stehende Fläche, sondern auch zahlreiche Passanten, die den Bereich als beliebtes Fotomotiv nutzen und noch mehr über die Bedeutung des Lebensraums erfahren sollen. „Die Fläche wird von den Leuten erkannt“, weiß auch Bogens Bürgermeisterin Andrea Probst aus Gesprächen mit den Bürgerinnen und Bürgern.
Foto: Ambros Köppl (Landschaftspflegeverband), Harald Götz (Kreisfachberatung), Bogens Bürgermeisterin Andrea Probst, Landrat Josef Laumer, Clemens Kink (Schulleiter Veit-Höser-Gymnasium) und Ulrich Rummel (Stellvertretender Schulleiter Ludmilla Realschule, von links) in der Blühwiese am Schulzentrum in Bogen.