„Eine Aufwertung des ÖPNV“
Von einer „totalen Aufwertung des ÖPNV“ sprach Bogens Bürgermeisterin Andrea Probst, Landrat Josef Laumer sah es „als eine wichtige Verbesserung“ und für Niederwinklings Bürgermeister Ludwig Waas ist es „der wichtige Startschuss für eine Erweiterung des ÖPNV.“
Der neue BoNi-Bus, der am 1. September seinen Betrieb aufnimmt und nun an einer der neuen Haltestellen, auf dem Bogenberg, vorgestellt wurde, bedeutet mehr Busse für Bogen und Niederwinkling. Er verbindet den Bahnhof in Bogen (Endhaltestelle der Gäubodenbahn) mit den Industriegebieten in Bogen-Furth und Niederwinkling sowie dem Stadtgebiet Bogen mit Kreisklinik und Kreismuseum auf dem Bogenberg. Drei neue ÖPNV-Linien wurden dafür geschaffen, 33 Haltestellen werden angefahren, 16 davon wurden neu angelegt. Die Linien 54 (Bogen-Furth-Bärndorf-Bogen) und 55 (Bogen-Hofweinzier-Pfelling-Welchenberg-Niederwinkling) sind von den Haltestellen und Abfahrtszeiten speziell auf die Bedürfnisse der Arbeitsnehmer zugeschnitten. Linie 56 (Bogen-Furth-Bärndorf-Bogenberg-Bogen) ist als Stadtbus Bogen konzipiert und fährt auch am Wochenende und den meisten Feiertagen. „Seit Januar 2019 liefen die Planungen, es steckt viel Arbeit dahinter“, resümierte Richard Vaith, zuständiger Sachbearbeiter ÖPNV am Landratsamt, kurz vor dem Start der neuen Buslinien.
Die Abfahrts- und Ankunftszeiten sind größtenteils abgestimmt auf die Gäubodenbahn und in Niederwinkling auf die Linie 33 aus bzw. in Richtung Deggendorf. „Damit gibt es quasi einen Verbund von Straubing bis Deggendorf“, so Ludwig Waas, der in Projekten wie dem BoNi-Bus Optionen für die Zukunft sieht. „Wir müssen dem Bürger mehr Möglichkeiten beim ÖPNV zur Verfügung stellen.“ Deshalb wird aktuell auch der Nahverkehrsplan des Landkreises überarbeitet. „Denn im ÖPNV kann man immer etwas verbessern“, betonte Landrat Josef Laumer. „Alleine bei der Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen des neuen Nahverkehrsplans sind 377 Wünsche eingegangen.“
Dass die Präsentation des neuesten ÖPNV-Projektes im Kreismuseum auf dem Bogenberg stattfand, war kein Zufall. Denn erstmalig ist der „heilige Berg Niederbayerns“ Teil des ÖPNV – sehr zur Freude von Bürgermeisterin Probst und Museumsleiterin Barbara Michal. „Die drei neuen Linien sorgen für eine bessere Anbindung für alle“, so Probst: „Berufstätige, Auszubildende, Schülerinnen und Schüler und Touristen.“ Und Michal ergänzte: „Gerade für Senioren ist dies ein gutes Angebot, über das auch wir als Kreismuseum sehr froh sind.“
Im Startmonat September stehen die drei Linien kostenlos für alle Fahrgäste zur Verfügung, danach kostet eine Einzelfahrt für Erwachsene (je nach Strecke) zwischen 1,80 und 2,60 Euro. Zwischen den Bussen der VSL und dem BoNi-Bus ist ein Umstieg ohne zweite Fahrkarte möglich. Der Betrieb der drei neuen Linien, der ausgeschrieben wurde, wird durch das Verkehrsunternehmen Wanninger-Reisen mit Kleinbussen durchgeführt. Mit Kleinbussen deshalb, weil der Landkreis Liniengenehmigungsinhaber sein wollte und dafür von der Regierung lediglich der Betrieb mit Kleinbussen genehmigt wurde. „Sofern die Platzkapazitäten nicht ausreichen sollten, wird durch das Verkehrsunternehmen eine zusätzliche Fahrt angeboten“, erklärt Richard Vaith. Sollte der Bedarf dauerhaft größer sein, könne man auch nachsteuern. Deshalb sollten sich größere Gruppen auch rechtzeitig bei der Firma Wanninger-Reisen unter 09422/4512 anmelden, die dann entsprechende Kapazitäten zur Verfügung stellt. „Wir haben zwei neue Busse mit Schiebetür und Trittplatte, um auch Senioren einen leichten Einstieg zu ermöglichen, angeschafft“, stellte Peter Wanninger senior die Busse vor, die auch individuell mit dem BoNi-Bus-Logo und der Silhouette von Bogenberg und Niederwinkling gestaltet sind. „Damit auch jeder Fahrgast gleich den richtigen Bus erkennt“, wie Wanninger erläuterte.
Die Kosten von zirka 100.000 bis 110.000 Euro pro Jahr werden durch staatliche Mittel sowie der verbleibende Rest zu gleichen Teilen durch den Landkreis Straubing-Bogen und die beiden Orte Bogen und Niederwinkling übernommen. „Wir verbessern damit die Situation des ÖPNV, sorgen dafür, dass Auszubildende ihre Betriebe leichter erreichen und haben außerdem Kreismuseum und Kreisklinik in das Konzept mit eingebunden. Damit wird sowohl die heimische Wirtschaft unterstützt wie auch etwas für den Klimaschutz getan“, resümierte Landrat Josef Laumer.
Die Fahrpläne sind auch über die Homepage des Landkreises Straubing-Bogen unter www.landkreis-straubing-bogen.de und dort die Kachel „Bus- und Zugfahrplan“ abrufbar.