Breites Feld bei der Bürgermeisterdienstbesprechung

13. Juli 2022: Digitale Alarmierung, Tourismus und Bibermanagement
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Günter Reimann vom Tourismusverband Ostbayern e.V. bei seinem Vortrag in der Bürgermeisterdienstbesprechung im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes.

Eine umfangreiche Tagesordnung hatten die 37 Bürgermeister/innen aus dem Landkreis gemeinsam mit ihren Geschäftsleiter/innen bei der Bürgermeisterdienstbesprechung im Landratsamt gemeinsam mit Landrat Josef Laumer und dem Leiter des zuständigen Sachgebietes Kommunales, Klaus Achatz, abzuarbeiten.

Dabei zeigte sich bei den Themen das breite Feld der kommunalen Arbeit – von Feuerwehren über Sicherheit hin zu Tourismus und Bibermanagement.

Robert Gierl von der Integrierten Leitstelle Straubing referierte in seiner Funktion als Projektleiter Digitale Alarmierung des ZRF Straubing über die Einführung der digitalen Alarmierung der Feuerwehren, deren Start weiterhin für April 2023 geplant ist. Kriminalhauptkommissar Ralf Hermle von der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus (BIGE) stellte die Thematik „Extremismus in Städten, Märkten und Gemeinden“ vor. Dabei gibt es vier Kategorien zu unterscheiden: Linksextremismus, Rechtsextremismus, Reichsbürger und Selbstverwalter sowie sicherheitsgefährdende demokratiefeindliche Bestrebungen. „Wer die Rechtmäßigkeit des Staates in Frage stellt, ist ein Extremist“, betonte Hermle. Praktische Tipps im Umgang mit entsprechenden Tendenzen in der eigenen Gemeinde rundeten den Vortrag ab.

Einen breiten Raum nahm auch die Vorstellung der Bedeutung des Tourismus für den Landkreis Straubing-Bogen ein. Günter Reimann und Alexander von Poschinger vom Tourismusverband Ostbayern e.V. konnten dabei für zwei Gebiete, die den Landkreis betreffen – die Region Bayerischer Wald und das Bayerische Golf- und Thermenland – durchaus Positives berichten. Eine Wertschöpfung von rund 1.262 Millionen Euro werde jährlich mit Tourismus im Bayerischen Wald erzielt, insgesamt verdienen rund 23.000 Menschen damit ihr Geld. Leuchtturmprojekte seien der Goldsteigwanderweg und die Radoffensive. Mit Top-Platzierungen bei einer Umfrage unter Gästen zur Themenkompetenz kann der Bayerische Wald ebenfalls punkten (Platz 1 bei Nachhaltigkeit und Wellness, Platz 2 beim Wandern, Platz 3 beim Mountainbike fahren). „Die Investitionen und Maßnahmen, die vor zehn bis 15 Jahren ergriffen wurden, wirken“, resümierte Günter Reimann. Denn nachdem in den 80-er und 90-er Jahren gerade die Zahl der Übernachtungen stetig stark anstieg, gab es ab Ende der 90-er Jahren einen Einbruch. Dieser kann seit zehn bis 15 Jahren im Bereich der Übernachtungen nicht nur gestoppt werden, sondern in der Zahl der Ankünfte sogar wieder deutlich gesteigert. Herausforderungen gebe es aber auch. Während dies im Bereich des Golf- und Thermenlandes keine großen Probleme mache, so sei die „Versorgungslage“ für Wanderer und Radfahrer im Bereich Bayerischer Wald durchaus schwierig. Fehlende Arbeitskräfte machen sich dort in der Gastronomie und Bewirtung in den Öffnungszeiten bemerkbar. Ebenso müsse die Online-Buchung weiter ausgebaut werden. 59 Prozent der Gastgeber in Ostbayern seien online buchbar. Seit 2018 ist die Online-Buchung die vorherrschende Buchungsmethode bei den Gastgebern in Ostbayern. Auch da biete der Tourismusverband Ostbayern e.V. Hilfestellungen.

Lothar Mai, Vorsitzender des Tierschutzvereins Straubing und Umgebung e.V., bat die Anwesenden um eine Erhöhung des pauschalen Kostenbetrages für die Unterbringung von Fundtieren im Tierheim. Derzeit zahlt jede Gemeinde 35 Cent pro Einwohner. „Diese Regelung besteht seit 2013. Wir würden aber 75 Cent brauchen. Ich würde bitten, dass sich alle Gemeinden dies überlegen, ob so ein einheitlicher Satz für den gesamten Landkreis – wie es ihn jetzt auch bereits in Deggendorf und Dingolfing-Landau gibt – möglich wäre.“

Den Abschluss bildeten die Neuerungen im Bibermanagement, die durch das Sachgebiet Umweltschutz am Landratsamt vorgestellt wurden. Die neueste EUGH-Rechtsprechung sieht hier in der Auslegung eine Verschärfung bei der Erlaubnis zur Biberburgbeseitigung vor. „Der bürokratische Aufwand nimmt zu“, bestätigte auch Reimund Kolb.

Foto: Günter Reimann vom Tourismusverband Ostbayern e.V. bei seinem Vortrag in der Bürgermeisterdienstbesprechung im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes.