„Miteinander statt übereinander reden“

„Wir sitzen alle im selben Boot.“ Dies betonte Landrat Josef Laumer in seinen einleitenden Worten bei der Bürgermeisterdienstbesprechung im Landratsamt Straubing-Bogen. „Es gibt natürlich Themen wie die Kreisumlage oder die Asylunterbringung, bei denen es auch unterschiedliche Meinungen von Gemeinden und Landkreis gibt. Aber wir sollten miteinander und nicht übereinander reden und wir sollten uns an Tatsachen und nicht an populistische Aussagen halten. Alles andere schürt nur Politik- und Verwaltungsverdrossenheit und spielt damit den falschen Kräften in die Hände“, so Josef Laumer.

Damit war der Rahmen für eine umfangreiche Tagesordnung mit den unterschiedlichsten Themen gesteckt, bei denen äußerst sachlich viele Punkte angesprochen wurden. Natürlich nahm die aktuelle Situation im Bereich Asylangelegenheiten/Flüchtlingsunterkünfte breiten Raum ein. Ludwig Baumann, Leiter des Sachgebiets Ausländer- und Personenstandswesen, stellte die aktuelle Lage mit den derzeit vorhandenen Flüchtlingsunterkünften und der bestehenden Unterquote des Landkreises vor. Die vielen Wortmeldungen zeigten das Bemühen und das Wissen um die Problematik, machten aber auch deutlich, dass einfache und kurzfristige Lösungen nicht so einfach umzusetzen sind. „Natürlich würde ein Verteilschlüssel auch bis auf Gemeindeebene manches erleichtern, wenngleich auch dies Vor- und Nachteile hätte“, so Landrat Laumer. „Da dies aber in Bayern nicht vorgesehen ist, werden wir weiterhin gemeinsam nach anderen Lösungen suchen müssen.“

Angeregt diskutiert wurde auch bei den Fördermöglichkeiten beim Breitbandausbau, die Markus Brunhofer, Leiter des Bayerischen Breitbandzentrums Amberg, vorstellte. In den nächsten Jahren steht die Gigabit-Offensive und der Ausbau der Glasfaserleitungen im Vordergrund.

Georg Fisch, Archivpfleger des Landkreises und der Stadt Bogen, beschäftigte sich mit möglichen Archivsoftware-Modellen, die bei den einzelnen Gemeinden zum Einsatz kommen könnten. Und Claudia Rolke und Simone Santl, Leiterinnen der Kindertagesstätte „Aitrach-Arche“ (Gemeinde Leiblfing), stellte das Konzept der „Eine-Welt-Kita“ vor und hoffen auf Nachahmer in anderen Gemeinden. Schon bei der Sitzung der Fairtrade-Steuerungsgruppe des Landkreises vor einigen Wochen stieß das Konzept auf viel Lob.

Bereits im Januar 2025 soll eine weitere Bürgermeisterdienstbesprechung stattfinden. „Wir hatten leider zuletzt – bedingt durch die Umstrukturierungen im Sachgebiet Kommunales – eine längere Pause, aber das wollen wir nun wieder nachholen“, so Josef Laumer. Mit Klaus Achatz verabschiedete sich im vergangenen Jahr der langjährige Sachgebietsleiter in den Ruhestand. Mittlerweile konnte das Team mit Stephan Weinberger wieder verstärkt werden, der vom zuständigen Abteilungsleiter Andreas Knott (Abteilung Kommunales, Soziales) vorgestellt wurde.