„Sie sind eine würdige Empfängerin, dieser hohen Auszeichnung“
Eine besondere Auszeichnung wurde am Donnerstag im Landratsamt Straubing-Bogen verliehen: Annita Simmel aus Wiesenfelden erhielt aus den Händen von Landrat Josef Laumer die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (Bundesverdienstmedaille). Verliehen wird diese von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, übergeben vom Landrat.
Im August 1992 hatte Manfred Simmel, der Ehemann von Annita Simmel, einen schweren Waldarbeiterunfall (Schädel-Hirn-Trauma, Verlust eines Teil seines Gehirns, eingeschränktes Sehvermögen, mehrere Knochenbrüche in Gesicht, Kiefer, Augenhöhle). Seit diesem Zeitpunkt ist Manfred Simmel (damals 32 Jahre) ein Pflegefall und wird es auch Zeit seines Lebens bleiben. Seit nunmehr über 30 Jahren (seit dem Alter von 29 Jahren) pflegt ihn Annita Simmel zu Hause und hat zusätzlich auch die beiden Töchter, die zum Zeitpunkt des Unfalls 1 bzw. 10 Jahre alt waren, großgezogen.
„Sie sind eine würdige Empfängerin dieser hohen Auszeichnung“, betonte Landrat Josef Laumer in seiner Laudatio. „Der Staat hat eine Reihe von Orden und Ehrenzeichen geschaffen, um die verschiedensten Verdienste von Staatsbürgern um das Gemeinwohl zu würdigen und herauszuheben. Für mich nimmt diese heutige Auszeichnung aber einen besonders hohen Stellenwert ein, denn dafür, dass Sie Tag und Nacht ihrem Ehemann zur Seite stehen, gebührt Ihnen unsere höchste Anerkennung.“
Im Gespräch mit Landrat, Bundestagsabgeordnetem Alois Rainer und Wiesenfeldens Bürgermeister Andreas Urban schilderten Annita Simmel und ihre Tochter Melanie, die sie begleitete, den Alltag. „Tragen Sie diese Auszeichnung mit Stolz, denn Sie haben sie mehr als verdient. Sie geben ihrem Mann eine Heimat und dürfen wirklich stolz auf sich sein“, resümierte Alois Rainer. Und Bürgermeister Urban sagte im Namen der Gemeinde, aber auch der gesamten Gesellschaft „herzlichen Dank für die langjährige aufopferungsvolle Pflege.“
Annita Simmel zeigte sich bei ihrem Dank für die Auszeichnung bescheiden: „Für mich war und ist es eine Selbstverständlichkeit das zu tun.“