Jeder Unfall ist einer zu viel

19. Oktober 2017: Busschulung des Landkreises im Schulzentrum Bogen
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Die Worte von Rita Kienberger, Sachgebietsleiterin Verkehrswesen, sind eindeutig: „Jeder Unfall ist einer zu viel“, so die Örtliche Sicherheitsbeauftragte am Landratsamt Straubing-Bogen, bei den Busschulungen im Schulzentrum Bogen.

Seit 2015 wurden bayernweit bei Unfällen auf dem Schulweg keine Kinder mehr getötet, aber alleine auf die Statistik will man sich im Landkreis Straubing-Bogen nicht verlassen. So gehört die Busschulung der fünften Klassen im Oktober zum festen Repertoire in Bogen. „Alle waren mit Feuereifer dabei, haben viele Fragen gestellt und sich mit eigenen Erfahrungsberichten eingebracht“, lobt Rita Kienberger die Schüler. Diese wurden ihrerseits mittels Präsentationen auf das richtige Verhalten an der Bushaltestelle und beim Einstieg aufmerksam gemacht und Unfallgefahren wurden nähergebracht. Für den nachhaltigen Effekt wurden auch Flyer verteilt. Zudem wurden auch die Themen Vandalismus im Bus, mit dem Rad zur Schule und die beste Parksituation bei PKW-Abholung angesprochen.

Ein Praxisteil rundete die Veranstaltung ab. Dieser wurde moderiert von Günther Kraus von der RBO, die Busunternehmen Pummer, Mückenhausen und Ebenbeck stellten jeweils für einen Vormittag Busse und Fahrer dafür zur Verfügung. So wurde in der Praxis das Ein- und Aussteigen geübt und auch demonstriert, was bei einer Bremsung mit 30 Km/h passiert. „Für diese Unterstützung sind wir der RBO und den Unternehmen sehr dankbar“, sagt Rita Kienberger.

Wie beim Runden Tisch zum Thema Schulbussicherheit im Frühjahr vereinbart, fand zudem in diesem Jahr eine spezielle Schulung für alle Klassensprecher statt. Diese sollen als Multiplikatoren dienen und auf ihre Mitschüler einwirken. Die Klassensprecher sicherten zu, mit gutem Beispiel voranzugehen und die Mitschüler zudem in Klassleiterstunden für das Thema zu sensibilisieren. Die Klassensprecher sprachen aber auch Probleme offen an. So könnten sie zwar grobe und wiederholte Drängler melden, ansonsten würden sie aber nicht über die nötige Autorität verfügen. Gerade jüngere Klassensprecher seien im Dialog mit älteren Schülern überfordert.

Von den Schülerinnen und Schülern kamen auch einige Verbesserungsvorschläge. So sollten die Busfahrer die Türen erst öffnen, wenn alle der Reihe nach dastehen. Außerdem sollten die Fahrer dafür sorgen, dass alle Sitzplätze verfügbar und nicht mit Taschen belegt worden sind. Zudem wurden Wünsche nach effektiveren Sperrgittern ebenso laut wie nach Erwachsenen, die an der Bushalteschule für Ordnung sorgen. „Es gab ja am Schuljahresanfang einen offiziellen Brief des Landrates an die Eltern zum Thema Schulbussicherheit, bei dem angeboten wurde, bei Interesse Buslotsen auszubilden. Leider hat sich niemand bei den Schulen im Schulzentrum Bogen gemeldet“, meint Rita Kienberger zu dieser Thematik.

Wie gut die bisher getroffenen Maßnahmen umgesetzt werden, welche Wünsche der Schüler man noch umsetzen kann und wie sich die Gesamtsituation entwickelt, wird der Landkreis weiterhin intensiv verfolgen. „Wir werden demnächst eine Evaluierung der diesjährigen Schulbus-Kampagne mit allen Betroffenen und Beteiligten durchführen“, sichert Rita Kienberger zu. Denn auch in Zukunft soll der Schulweg im Landkreis nicht nur statistisch sicher sein, sondern auch in der Praxis und der Unfall vom Februar 2017 ein Einzelfall bleiben.

Bild: Die Klassensprecher der Mittelschule Bogen mit Schulleiter Stefan Nagl, Busunternehmer Christian Pummer, Sicherheitsbeauftragtem Mario Schwitz, Moderater Günther Kraus sowie Organisatorin und Referentin Rita Kienberger.