Ansteigende Corona-Fallzahlen auch im Landkreis Straubing-Bogen

16. Oktober 2020: Landrat Josef Laumer mit eindringlichem Appell und Bitte
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Nun haben die allgemein steigenden Coronazahlen auch den Landkreis Straubing-Bogen erreicht. Mit aktuell 24 infizierten Personen (Stand 16.10., 9 Uhr) gibt es einen neuen Höchststand seit Juli. Auch die Zahl der neu positiv getesteten Menschen aus dem Landkreis ist in den vergangenen sieben Tagen deutlich angestiegen – 17 neue Fälle wurden gemeldet (Stand 16.10., 9 Uhr), alleine am Mittwoch (acht) und Donnerstag (sechs) insgesamt 14. Die Sieben-Tages-Inzidenz liegt damit laut den offiziellen Zahlen des LGL mit Stand 16. Oktober, 9 Uhr, bei 16,81. Die Zahlen werden allerdings definitiv weiter steigen, dies hat sich im Verlaufe des Freitag bereits angedeutet: Noch am Freitag wird die Inzidenz auf über 20 steigen und die Zahl der aktuell infizierten Personen auf über 30. Die große Anzahl an Kontaktpersonen im dreistelligen Bereich bedeutet zudem einen extremen Aufwand für das Gesundheitsamt in der Ermittlung und die Gefahr einer weiteren Ausbreitung.

Am Freitag wurde auch ein Fall an der Ludmilla-Realschule in Bogen bekannt. Betroffen ist eine sechste Klasse. Neben der Indexperson sind 26 Schüler*innen als Kontaktpersonen der Kategorie 1 in Quarantäne und wurden bzw. werden vom Gesundheitsamt informiert. Die Kategorisierung der Lehrkräfte läuft noch.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen bittet Landrat Josef Laumer die Bevölkerung eindringlich darum, die geltenden Abstands- und Hygieneregelungen auch weiterhin einzuhalten und beim Auftreten von Symptomen, die für eine COVID-Erkrankung sprechen könnten, sich selbst zu isolieren und sich wegen des weiteren Vorgehens an den Hausarzt zu wenden. „Die Menschen bei uns im Landkreis haben sich bisher sehr diszipliniert verhalten. Die seit Monaten sehr geringen Infektionszahlen bei uns zeigen dies. Für dieses Verständnis bedanke ich mich sehr herzlich. Jetzt befinden wir uns aber in einer kritischen Phase. Man merkt, dass mittlerweile oftmals etwas Leichtsinn herrscht. Beispiele aus anderen Regionen sollten jedem vor Augen führen, dass dies fatale Folgen haben kann. Fatale Folgen für die Allgemeinheit, denn die daraus resultierenden Beschränkungen sind unumgänglich und treffen jeden. Jeder sollte sich bewusst sein, dass er mit seinem Verhalten zur Eindämmung des Virus beitragen kann und bei einem Fehlverhalten riskiert, dass im schlimmsten Fall Geschäfte und Gaststätten wieder geschlossen werden müssen oder z.B. Sportvereine nicht mehr vor Zuschauern ihren Sport treiben dürfen oder diesem gar nicht nachgehen können. Deshalb meine Bitte: Seien Sie so vernünftig und halten sich an die Abstands- und Hygieneregeln, die Maskenpflicht und an die Regelungen der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung.“

Auch Dr. Beate Biermaier, Leiterin des Gesundheitsamtes, macht dies deutlich: „Aufgrund der im Vergleich zum Frühjahr gelockerten Kontaktbeschränkungen haben wir heute viel mehr Kontaktpersonen als damals, die alle durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gesundheitsamtes ermittelt werden müssen. Das macht die Situation schwerer beherrschbar. Denn irgendwann droht die Gefahr, dass Infektionsketten nicht mehr nachverfolgbar und einzudämmen sind, wenn es zu viele Fälle gibt. Mit der Folge, dass das Ausbruchsgeschehen sprunghaft ansteigt, auf Risikogruppen übergreift und eine Negativ-Spirale in Gang setzt. Das wollen wir verhindern und deshalb bitten wir, geplante größere Feiern und Treffen zu verschieben und die Kontakte auf einen überschaubaren, begrenzten Personenkreis einzuschränken, um damit zu verhindern, dass restriktive Maßnahmen oder sogar ein zweiter Lockdown erlassen werden müssen, um das Infektionsgeschehen in den Griff zu bekommen.“