Lob und Dank
Ned gschimpft, is globt gnua – dieses typisch niederbayerische Motto galt nicht am Mittwoch im Tagungsraum der Ausstellungs-GmbH in Straubing. Denn es wurde viel gelobt und gedankt – und zwar drei Ärzten, die während des von der Staatsregierung ausgerufenen Corona-Katastrophenfalls in der Stadt Straubing und im Landkreis Straubing-Bogen maßgeblichen Anteil daran hatten, dass man glimpflich davon kam und die Region zu einem Aushängeschild in Sachen Zusammenarbeit und Bekämpfung eines Hotspots wurde.
Christian Ernst war in dieser Zeit Ärztlicher Leiter der Führungsgruppen Katastrophenschutz, Dr. Wolfgang Schaaf Versorgungsarzt und Johann Ertl agierte in seiner Funktion als Kreisvorsitzender der KVB als Bindeglied zu den niedergelassenen Ärzten. Mit dem Ende des Katastrophenfalls mussten diese Strukturen aufgelöst werden und Oberbürgermeister Markus Pannermayr und Landrat Josef Laumer nutzen nun die Gelegenheit zu einem persönlichen Dank. „Einem Zwischendank“, wie Markus Pannermayr mit Blick auf die aktuellen Corona-Entwicklungen in Deutschland betonte. Denn sollte es die Lage wieder notwendig machen, so erklärten sich alle drei Ärzte bereit, wieder mitzuhelfen. Sehr zur Freude von Oberbürgermeister und Landrat. „Denn sie sind Persönlichkeiten, die klare Empfehlungen und Aussagen gegeben und damit die Grundlage für Entscheidungen gelegt haben“, wie Oberbürgermeister Markus Pannermayr betonte. Neben der fachlichen Seite hob er aber auch die menschliche Komponente hervor. „Die menschliche Qualität der Zusammenarbeit war etwas Besonderes.“ Landrat Josef Laumer strich auch das integrierende Element heraus: „Sie haben es geschafft, einen Verbund mit allen Kliniken in Stadt und Landkreis hinzubekommen und haben in diesem Netzwerk hervorragend zusammengearbeitet.“
Und weil an diesem Tag viel gelobt wurde, gaben auch Dr. Schaaf, Ernst und Ertl den Dank zurück bzw. weiter. „Ohne die Katastrophenschutzbehörden, die Feuerwehren und das BRK wäre es nicht gegangen“, so Dr. Schaaf und Christian Ernst brach eine Lanze für das Gesundheitsamt. „Wie man hier in einer Katastrophensituation mit geringer personeller Ausstattung wachsen musste, war nicht einfach. Das war eine große Herausforderung.“ Auch das Meistern dieser Herausforderung habe dafür gesorgt, dass es in der Region besser gelaufen sei als anderswo. „Ich habe viel Kontakt mit anderen Versorgungsärzten gehabt und das wurde mir immer bestätigt“, so Dr. Wolfgang Schaaf. „Wir wurden überall positiv wahrgenommen, weil Stadt und Landkreis sehr gut zusammengearbeitet haben. Auch, dass Stadt und Landkreis bei den Materialien in Vorleistung gegangen sind, war ein Erfolgsfaktor.“ Johann Ertl sprach von einer „sehr konstruktiven Zusammenarbeit, bei der sich auch gezeigt hat, dass die Ärzteschaft in Straubing gut vernetzt ist.“ Alle drei – und auch das war ein wichtiger Tenor – hätten sich in einem echten Team gefühlt.
Bei so viel positiven Worten durfte am Ende aber dann doch auch ein etwas nüchterner Ausblick in die Zukunft nicht fehlen. Mit Blick auf die Urlaubszeit, die danach beginnende Schulzeit, Testungen der Lehrkräfte und weitere Belastungen, meinte Johann Ertl etwas nachdenklich: „Respekt vor den kommenden Aufgaben haben wir schon.“
Foto: Dr. Wolfgang Schaaf, Christian Ernst und Johann Ertl (vorne von links) gemeinsam mit Wolfgang Bach (Stadt Straubing), Landrat Josef Laumer, Stephanie Aumer (Landkreis Straubing-Bogen), Oberbürgermeister Markus Pannermayr und Stephan Bachl (Stadt Straubing, hinten von links).