Networking der etwas anderen Art
Schon die Begrüßung sorgte für ein großes Hallo. Überall standen Gruppen zusammen, waren in Gespräche vertieft und tauschten Erinnerungen aus. Seit 1978 treffen sich jährlich die ehemaligen Mitarbeiter des Landkreises und die ehemaligen Bürgermeister, Kreis- und Landräte zum sogenannten Ehemaligen-Treffen. 2018 war der Ort des Treffens der Flughafen Wallmühle.
Die Teilnehmerzahl war so groß, dass fast der Platz im Flughafen-Restaurant knapp geworden wäre. „Die Wertschätzung, die die Ehemaligen genießen, zeigt sich auch daran, dass die beiden Altlandräte Ingo Weiß und Alfred Reisinger und alle drei Stellvertreter des Landrates gekommen sind“, so Landrat Josef Laumer bei seiner Begrüßung und sprach von einem „Networking der anderen Art.“ Der Landrat ließ sich sogar extra bei Terminen vertreten, um diesen Nachmittag komplett bis zum Abend bei den ehemaligen Mitarbeitern des Landkreises verbringen zu können.
Klaus Hofmann, Geschäftsführer der Flugplatz Straubing-Wallmühle GmbH, brachte in seinem Vortrag den Flughafen Wallmühle den Gästen näher. Die Flugplatz GmbH gibt es seit 1972, Stadt und Landkreis sind zu je 50 Prozent daran beteiligt und bilden auch mit je drei Personen den Aufsichtsrat. 250 Arbeitsplätze gibt es insgesamt um den Flughafen herum. „Wir sind einer der wenigen Flugplätze in Deutschland, der sich selbst finanziert, weil wir durch Immobilien Mieteinnahmen generieren können“, erklärte Hofmann und erstaunte die Zuhörer mit einigen beeindruckenden Zahlen. So gebe es zwischen 25.000 bis 26.000 Flugbewegungen pro Jahr mit einem Fluggastaufkommen von 58.000 Personen (Mitflieger, nicht Piloten). Der Flugplatz hat eine Genehmigung für 24 Stunden und ist an 360 Tagen im Jahr geöffnet. „Was derzeit immer mehr wird, gerade auch nachts, sind Transplantatflüge aus ganz Europa nach Wallmühle. Von dort aus werden die Organe dann nach Regensburg, aber auch nach Straubing und Deggendorf gebracht“, so Hofmann. In Bayern gibt es neben den drei großen Flughäfen in Memmingen, Nürnberg und München insgesamt 24 sogenannte Verkehrslandeplätze (die landläufige Bezeichnung Regionalflughafen existiert übrigens gar nicht). Sieben dieser 24 sind qualifiziert, darunter zum Beispiel neben Augsburg und Hof auch Wallmühle. „Das Luftamt Bayern sieht in uns einen Vorzeigeflughafen, wegen der Ausstattung, der Infrastruktur und dem Blick in die Zukunft, den wir haben“, erläuterte Hofmann stolz und verwies „auf die Action, die hier Tag für Tag herrscht. Das glaubt man als Außenstehender manchmal gar nicht.“
Nach dem Vortrag bekamen die Teilnehmer am Ehemaligen-Treffen einen Blick hinter die Kulissen. Erst konnten in vier verschiedenen Gruppen einige Unternehmen am Flugplatz besichtigt werden. Und danach war auch noch ein Besuch im Tower und bei Maschinen des Luftsportvereins möglich.
Das Ende des offiziellen Teils bildete ein Ausblick von Landrat Josef Laumer auf wichtige Landkreis-Themen und –Projekte.
Noch lange freilich wurde auch danach noch geratscht, gefachsimpelt und politisiert – oder auch ganz einfach die „alte Zeit“ noch einmal Revue passiert. Neben schönen Anekdoten und dem Wiedersehen mit alten Bekannten durften die früheren Landkreis-Mitarbeiter aber auch mit dem angenehmen Gefühl nach Hause gehen, dass der Flugplatz Wallmühle als eines der Beispiele für einen prosperierenden und modernen Landkreis steht. Und sie alle auch ihren Anteil an dieser Entwicklung in den letzten Jahren und Jahrzehnten gehabt haben.
Foto 18 und 31: Voll besetzt war der Gastraum am Flugplatz Wallmühle beim Ehemaligen-Treffen des Landkreises.
Foto 26: Die Altlandräte Ingo Weiß und Alfred Reisinger, Landrat Josef Laumer und die Stellvertreter/in Franz-Xaver Eckl, Barbara Unger und Franz Xaver Stierstorfer (von rechts) ließen es sich allesamt nicht nehmen, am Ehemaligen-Treffen am Flugplatz Wallmühle teilzunehmen.