Keine übermäßige Panik, aber sinnvolle Vorsichtsmaßnahmen

18. Juni 2018: Eichenprozessionsspinner breitet sich auch im Landkreis weiter aus
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Kreisfachberater Harald Götz, Thomas Schwarz (Bauhofleiter der Stadt Bogen) und Christoph Paukner (Geschäftsleitender Beamter der Stadt Bogen, von links) vor einem Nest des Eichenprozessionsspinners an einer Eiche in der Nähe des Kreisverkehrs Bärndorf.

Nein, Grund zu einer übermäßigen Panik besteht nicht. Aber einige Vorsichtsmaßnahmen sind allemal angesagt. Denn der Eichenprozessionsspinner breitet sich auch im Jahr 2018 im Landkreis Straubing-Bogen weiter aus. Der Forstschädling befällt ausschließlich Eichen. Für die Bäume ist er bei vereinzeltem Auftreten noch ungefährlich. Zwar werden die Blätter abgefressen, aber die Eichen erholen sich. Das Gefährliche ist aber, dass die Brennhaare der Raupen giftiges Eiweiß enthalten, das beim Menschen allergische Reaktionen auslösen kann. Hautausschlag, Reizung der Mund- und Nasenschleimhaut und Brennen in den Atemwegen können mögliche Folgen sein.

„Der Schädling hat sich in diesem Jahr im Landkreis weiter ausgebreitet – Bogen, Steinach, Parkstetten und in Geiselhöring wurde ein Zwischenfall mit spielenden Kindern unter einer Eiche gemeldet“, so der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landschaftspflege, Harald Götz. „Insgesamt ist aber die Verbreitung an den einzelnen Standorten nicht so massiv wie im Vorjahr. Da hatten wir im Bereich Muckenwinkling/Agendorf einen Fall, wo ein Gespinnsnest so gewaltig war, dass es vom Baum auf die Straße gefallen ist.“ Harald Götz geht es vor allem darum, die Bevölkerung zu sensibilisieren. „Man sollte eben nicht in die Nester oder Raupen am Baum greifen oder vom Boden aufheben. Gerade Kinder sind da gefährdet, wenn sie so etwas sehen und es ihre Neugier weckt.“ Deshalb werden an besonders frequentierten Stellen in innerörtlichen Bereichen, an Rad- oder Schulwegen auch Warnhinweise durch die Gemeinden bzw. den Landkreis aufgestellt.

„In besonders stark von Personen frequentierten Bereichen ist ein Absaugen des Schädlings angebracht“, betonen auch Christoph Paukner, Geschäftsleitender Beamter der Stadt Bogen und Thomas Schwarz, Bauhofleiter der Stadt Bogen. Dafür ist jetzt der ideale Zeitpunkt, denn nach dem Verpuppen erwischt man sowohl die Raupen als auch die ganzen Gespinnstreste, die ja ebenfalls die gefährlichen Brennhaare enthalten. Deshalb wird derzeit mit der Stadt Bogen abgestimmt, an welchen Bäumen  eine Absaugung sinnvoll ist. Zudem evaluiert man die landkreiseigenen Flächen. Allerdings: „In anderen Bereichen wird man mit dem Schädling auch leben müssen“, sind sich die Beteiligten einig. Warum der Eichenprozessionsspinner sich in den letzten Jahren weiter ausgebreitet hat, ist einfach erklärt. „Das zunehmend warm-trockene Klima der jüngeren Vergangenheit wie auch die wärmeren Winter sorgen dafür“, erläutert der Kreisfachberater.

Wichtig ist ohnehin vor allem eines: „Wir wollen alle Beteiligten auf die Gefahr aufmerksam machen und über die Gefahren des Schädlings aufklären“, so Götz.

Foto: Kreisfachberater Harald Götz, Thomas Schwarz (Bauhofleiter der Stadt Bogen) und Christoph Paukner (Geschäftsleitender Beamter der Stadt Bogen, von links) vor einem Nest des Eichenprozessionsspinners an einer Eiche in der Nähe des Kreisverkehrs Bärndorf.