„Es ist schön zu sehen, wie die Soldaten hier integriert sind“
Oberst Björn Schulz, seit April neuer Brigadekommandeur der Panzerbrigade 12 Oberpfalz, zu der auch das Panzerpionierbataillon 4 in Bogen mit seinen fünf Kompanien gehört, wurde im Bogener Rathaus von Bürgermeister Franz Schedlbauer und der Stellvertretenden Landrätin Barbara Unger zu einem offiziellen Antrittsbesuch empfangen. Mit dabei war auch der Kommandeur des Bogener Bataillons, Oberstleutnant Ronny Schievelkamp.
Der gebürtige Soltauer Schulz verfügt über vielfältige militärische Erfahrung, bestritt Auslandseinsätze in Kosovo und Afghanistan und war zuletzt Referatsleiter Strategie und Einsatz II 1 im Bundesministerium der Verteidigung. Eines ist ihm schon nach kurzer Zeit in seiner neuen Verwendung aufgefallen: „Es ist schön zu sehen, wie die Soldaten hier integriert sind und welchen Rückhalt und Respekt von Politik und Bevölkerung sie erhalten. Das wird immer wieder aktiv so kundgetan und auch so gelebt. Das unterscheidet diese Region von allen anderen.“ Bogens Bürgermeister Franz Schedlbauer unterstrich dies einmal mehr mit seinen Worten: „Wir sind dankbar, die Bundeswehr beherbergen zu dürfen. Wir sind stolz auf unsere Soldaten und dankbar für den Einsatz, den sie bei Hochwasser, Schneekatastrophen oder auch beim damaligen Untergang der alten Fähre für den Landkreis leisten.“ Zudem sei die Bundeswehr auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor - für eine Kleinstadt wie Bogen, aber auch für den gesamten Landkreis, wo die Bundeswehr mit einem weiteren Standort in Mitterharthausen (Gemeinde Feldkirchen) immer noch der größte Arbeitgeber sei.
Die Stellvertretende Landrätin und der Bürgermeister stellten Oberst Schulz die Region und die Stadt Bogen im Überblick vor und den Blick vom Bogenberg hat der Oberst bereits genießen dürfen. „Ein wahrlich sensationeller Ausblick. Die Landschaft hier ist das I-Tüpfelchen, aber auch die wäre nichts, ohne die wunderbaren Menschen, die hier leben.“ Die Unterstützung der gesamten Bevölkerung hob auch Barbara Unger hervor. „Die Menschen hier schätzen die Soldaten und auch die Kommunen leisten große Unterstützung.“ Das habe auch geholfen, in der Phase der Reduzierung vor zehn Jahren, Standortschließungen in der Region zu verhindern. „Wir haben alle gemeinsam für den Erhalt der Bundeswehr in unserer Region gekämpft“, so Franz Schedlbauer. „Nicht nur hier im Landkreis Straubing-Bogen, sondern alle Standorte der Panzerbrigade in Niederbayern und der Oberpfalz haben an einem Strang gezogen.“ Schedlbauer erinnerte dabei auch an den großen Anteil, den der damalige Bundestagsabgeordnete Ernst Hinsken am Erhalt hatte. Sorgen um weitere Schließungen und Reduzierungen muss man sich derzeit nicht mehr machen, da waren sich am Donnerstag im Bogener Rathaus alle einige.
Einigkeit herrschte auch in einem anderen Punkt: „Die Bundeswehr muss in der Öffentlichkeit sein“, meinten Schulz, Schedlbauer, Unger und Schievelkamp unisono. Gerade im Landkreis sei dies durch unterschiedlichste Veranstaltungen gang und gäbe – sei es der noch auch wieder bevorstehende Tag der offenen Tür in Bogen, öffentliche Apelle, Gelöbnisse in Gemeinden oder unterschiedlichste Festivitäten. „Da passiert hier sehr viel und das ist gut für das Ansehen der Truppe“, lobte auch Schulz. Dass ihm ähnliches passiert wie in Hamburg, wo er im Dienstanzug komisch angeschaut und in einem zivilen Krankenhaus nach dem Namen seines Schützenvereins gefragt wird, muss er hier also nicht befürchten. Und auch deshalb meinte er beim Abschied: „Ich komme immer wieder gerne nach Bogen.“
Foto: Oberstleutnant Ronny Schievelkamp, Stellvertretende Landrätin Barbara Unger, Oberst Björn Schulz, Bürgermeister Franz Schedlbauer (von links) beim Empfang im Rathaus.