Lobenswertes Engagement auch in Mallersdorf-Pfaffenberg
Mitglieder der Fair-Trade-Steuerungsgruppe des Landkreises Straubing-Bogen besuchten zusammen mit dem 1. Bürgermeister des Marktes Mallersdorf-Pfaffenberg, Christian Dobmeier, anlässlich der diesjährigen „Fairen Woche“ am Donnerstag das „Bücherg´schäft“ von Marion Runz in Mallersdorf und die Kleidertauschbörse der Nardini-Realschule.
Die Nardini-Realschule erfüllt den Fairtrade-Gedanken schon seit Jahren mit Leben und stellt als Fairtrade-Schule immer wieder Aktionen auf die Beine. Unter anderem mit der Kleidertauschbörse beteiligt man sich auch stets an der Fairen Woche. Das Ziel ist klar: Es soll zur Nachhaltigkeit beigetragen werden und verdeutlicht werden, dass Kleidungsstücke, nur weil sie nicht mehr passen, nicht gleich weggeworfen werden müssen. „Das Engagement der Schule ist wirklich sehr lobenswert“, betonte Martina Neumeier, Koordinatorin der Fairtrade-Steuerungsgruppe am Landratsamt.
Eine Veränderung der Konsumgewohnheiten und eine gerechte Gestaltung der Beziehungen zu den hart arbeitenden Menschen auf den Plantagen oder in den Textilfabriken im globalen Süden braucht fundierte Informationen. „Wir sind daher dankbar dafür, dass hier eine erstklassige Auswahl von Büchern zum Thema des fairen Handels präsentiert wird“ sagte Bernhard Suttner, als Sprecher der Fairtrade-Steuerungsgruppe, beim Besuch des „Bücherg´schäft.“
Normalerweise stehe der Verkauf von Fair-Trade-Waren wie Kaffee, Schokolade oder auch verschiedener Textilien im Zentrum der Aktionen. Von Anfang an hätten aber die Gründer des Projektes vor rund 40 Jahren gewusst, dass die Aktion nur dann erfolgreich sein kann, wenn sich immer mehr Menschen bereit zeigen, über den eigenen Interessenshorizont hinauszudenken. Information über die Verhältnisse im Welthandel, Aufklärung über die Zusammenhänge und die Beschreibung von möglichen Verbesserungen – all das sei unverzichtbar und werde in den angebotenen Büchern vermittelt.
Bernhard Suttner wies darauf hin, dass man heute erleben müsse, wie bestimmte politische Gruppierungen genau diese Horizonterweiterung bekämpfen und erneut alles Denken und Handeln auf die eigenen, engen nationalen Interessen reduzieren wollen. Und genau an diesem Punkt komme das Buch als Informationsmedium ins Spiel. So wichtig heute elektronische Medien auch sind – das Buch bleibe führend, wenn es darum geht, sich gründlich in ein Thema einzuarbeiten. Sehr wertvoll sei z.B. das aktuelle und derzeit im Bücherg´schäft erhältliche Buch des ehemaligen Entwicklungsministers Gerd Müller, dem „Erfinder“ des Lieferkettengesetzes.
„Die Landkreis-Steuerungsgruppe hat sich frühzeitig nach der Gründung vor fünf Jahren auf die drei Ziele fair, bio und regional geeinigt“, betonte Team-Mitglied Brigitte Treiber. In einer regionalen Wirtschaft würde etwas fehlen, wenn es vor Ort keine Buchhandlung mehr gäbe. So ein Geschäft sei weit mehr als ein Teil der Ökonomie; eine Buchhandlung sei vielmehr auch Teil der kulturellen Daseinsvorsorge und als solche eigentlich unverzichtbar.