Was verbirgt sich hinter der Führungsgrupppe Katastrophenschutz und was sind die Aufgaben?

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Immer wieder ist derzeit die Rede von der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK). Was genau ist aber die FüGK überhaupt? Was sind ihre Aufgaben? Wer verbirgt sich dahinter?

Katastrophenschutzbehörden in Bayern sind die Kreisverwaltungsbehörden (Landratsämter und kreisfreie Städte), die Regierungen und das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration. In jedem Landkreis und jeder kreisfreien Stadt gibt es im Hintergrund für den Katastrophenfall solche FüGK´s. Sie dienen dazu, eine einheitliche Kommandostruktur für die Behörden zu schaffen. Durch die Feststellung des landesweiten Katastrophenfalls am 16. März wurden auch in der Stadt Straubing und im Landkreis Straubing-Bogen die FüGK´s aktiviert. Diese sind grundsätzlich klein und damit flexibel und rasch alarmierbar. Die Besetzung erfolgt aus Mitarbeitern der Behörde – bei Bedarf wird lageabhängig durch Vertreter anderer Behörden und Einrichtungen wie z.B. Ärzte, Feuerwehr, THW, Bundeswehr oder BRK erweitert. Im aktuellen Fall arbeitet die FüGK zumeist in kleinerem Rahmen und räumlich getrennt, um durch mögliche Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus nicht den Ausfall der gesamten FüGK zu riskieren.

Der Führungsgruppe Katastrophenschutz obliegt dabei die Gesamtkoordination der Maßnahmen, die Anforderung auswärtiger Hilfe und auch die Unterrichtung der Bevölkerung und die Öffentlichkeitsarbeit. Vor Ort leitet ein sogenannter Örtlicher Einsatzleiter (ÖEL) im Auftrag und nach Weisungen der Katastrophenschutzbehörde die Einsatzmaßnahmen. Im aktuellen Fall gibt es sowohl einen ÖEL Logistik wie auch einen medizinischen ÖEL. Dem ÖEL Logistik unterliegt die Verteilung des Materials. Der Planungsstab des ÖEL Medizin kümmert sich unter anderem um die die Koordination, Feststellung und Bedarf des Materials. Außerdem etabliert er die entsprechenden Strukturen in diesem Bereich – Vorbereitung der Krankenhäuser, medizinische Maßnahmen etc. Der Aufbau soll durch eine einheitliche Einsatzleitung das geordnete Zusammenwirken aller Kräfte erleichtern. Durch die speziellen Herausforderungen durch Corona wurde bayernweit bei den FüGK´s auch ein Ärztlicher Leiter FüGK geschaffen. Im Falle der Stadt Straubing und des Landkreises Straubing-Bogen handelt es sich dabei um Christian Ernst, den Ärztlichen Leiter Rettungsdienst des Rettungsdienstbereichs Straubing.

Die FüGK ist derzeit im Schichtbetrieb 24 Stunden täglich im Einsatz – auch am Wochenende. Neben der Beschaffung, Koordination und Verteilung von Schutzmaterial sind der Aufbau von speziellen gesundheitlichen und medizinischen Strukturen angesichts der Corona-Herausforderungen derzeit die Hauptaufgaben. So lange der Katastrophenfall gilt, arbeiten auch die FüGK´s von Stadt und Landkreis. Dabei ist der landesweite K-Fall eine Premiere, die es bisher in der Geschichte des Freistaats noch nicht gab. Gleiches gilt auch für eine Pandemie, die ebenfalls zum ersten Mal zu einem Katastrophenfall erklärt wurde. Den letzten Katastrophenfall in der Region gab es 2013 angesichts der Hochwassersituation. Zwischendurch gab es lediglich besondere Lagen, wie 2016 beim Hochwasser, 2017 bei der Keulung wegen der Vogelgrippe und 2019 wegen des Schneebruchs im nördlichen Landkreisteil. Im Vorjahr waren Kräfte aus der Stadt und dem Landkreis zudem als Hilfeleistungskontingent bei der Schneekatastrophe in Oberbayern in Bad Tölz im Einsatz. Ein derart lang andauernder Katastrophenfall ist freilich für alle ein Neuland.