Bürokratieabbau, Berufsfachschule für Pflege und barrierearme Zugänge zu beruflicher Bildung
Alljährlich zum Jahresende treffen sich Landrat Josef Laumer und der Vorsitzende des Landesausschusses Berufsbildung der Bayerischen Staatsregierung, Reinhard Böckl aus Aholfing, zum persönlichen Austausch, um über aktuelle Themen zu sprechen.
„Wir wollen in der Region die richtigen Weichen stellen. Deshalb ist dieser Austausch mit einem ausgewiesenen Fachmann auch für mich als Landrat wichtig“, so Josef Laumer.
Passend zum diesjährigen Treffen am Donnerstag im Büro des Landrats war auch die Auszeichnung für Reinhard Böckl mit dem Bayerischen Verfassungsorden vor einer Woche in München. Zu dieser großen Ehre gratulierte Landrat Laumer noch einmal. „Eine verdiente Auszeichnung für einen verdienten Vordenker im Bereich der beruflichen Bildung.“
Drei Themen standen in diesem Jahr beim Gespräch im Mittelpunkt: das Projekt „BamBBi – Barrierearme Zugänge zu Beruflicher Bildung“, die Berufsfachschule für Pflege und der Bürokratieabbau in der Landwirtschaft.
Das Projekt BamBBi des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das zeitgleich in München und über den Berufsschulverband in der Region Straubing (insbesondere auch im Landkreis) durchgeführt wird, soll die Unternehmen bei der Berufsorientierung unterstützen, mit dem Ziel die Attraktivität der beruflichen Bildung zu fördern. „Wir müssen hier im Hinblick auf den Fachkräftemangel, wo von drei angebotenen Ausbildungsplätze nur noch zwei besetzt werden können, neue Wege gehen“, betonte Böckl. „Wir müssen die berufliche Bildung neu denken, sonst laufen uns die Leute aus der beruflichen Ausbildung weg.“ Böckl setzt hier auch auf die entsprechende Unterstützung des Landkreises bei der Bekanntmachung des Projekts BamBBi.
Aufgegriffen wurde in diesem Gespräch auch die gezielte Anwerbung von Schülerinnen und Schülern für die Berufsfachschule für Pflege in Straubing. „Aktuell liegen fünf Bewerbungen aus Indien vor. Problemstellung ist der Wohnraum und die Finanzierung von Deutschlehrern“, so Böckl. Eine Thematik, die es so oder so ähnlich auch für die Einrichtungen dieser Art im Landkreis gibt, weshalb Konzepte auch entsprechend übertragen werden können.
In Sachen Bürokratieabbau in der Landwirtschaft fungiert Böckl als Moderator des Projekts, das von Landwirten aus der Region angestoßen wurde. Themen sind unter anderem die Bearbeitung von Hochwasserschäden, Verkehrswege von überbreiten Fahrzeugen in der Landwirtschaft, Verlängerung der Genehmigung von Beregnungsbrunnen zur Entnahme von Grundwasser für die Bewässerung von landwirtschaftlichen Kulturen, Schäden durch Biber und Ausführung bzw. Umsetzung der Düngeverordnung. „Wir haben uns bewusst diese fünf Themen herausgegriffen, weil wir hier mit unseren Vorschlägen konkrete Möglichkeiten zur Verbesserung sehen“, erläuterte Böckl. Gerade am Beispiel der überbreiten Transporte stellte Böckl auch konkrete Vorschläge vor. Landrat Josef Laumer sicherte eine wohlwollende Prüfung zu, fand es aber auch wichtig, dass das Konzeptpapier bereits bei den Abgeordneten in Bund und Land bekannt ist, da viele Vorgaben aus diesen Bereichen stammen.
„Ich nehme aus diesem Austausch wieder einige Anregungen mit, dies es nun auch an entsprechende Stellen weiterzutragen gilt“, resümierte Landrat Josef Laumer am Ende des Gesprächs.