Meilensteine für eine zukunftsfähige Klinik Mallersdorf

11. Juli 2019: Gesamtkonzept mit Sanierungen, Anbau, Aufstockung und neuen Versorgungsangeboten bewilligt
Christian Schwarz, Bernhard Fürst, Schwester Petra Wirth, Landrat Josef Laumer, St. 11 KM.jpg

„Eine gute Nachricht kommt derzeit nicht allein“, stellt Robert Betz, Vorstand der Kreiskliniken Bogen-Mallersdorf fest: „An der Klinik Mallersdorf kommt nach aufwändiger Vorarbeit aktuell einiges ins Rollen.“ Damit meint er, dass der Klinik ab 2020 ein jährlicher Sicherstellungszuschlag nach den Regularien des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) in Höhe von 400 000 Euro gewährt wird und dass darüber hinaus die Klinik in das Jahreskrankenhausbauprogramm des Freistaates Bayern aufgenommen wurde – verbunden mit Fördermitteln in Höhe von 18,80 Millionen Euro und einer Eigenbeteiligung des Landkreises in Höhe der restlichen Kosten von rund 5 Millionen Euro. Der im Rahmen des Zukunftskonzepts beantragte OP-, Intensivpflege- und Funktionsanbau ist bereits in Planung. Daneben ist die mit Mitteln des Landkreises finanzierte Sanierung aller Stationen nacheinander derzeit bereits voll im Gange. Das Zukunftskonzept beinhaltet zudem die Einrichtung einer Palliativeinheit und die Aufstockung des südlichen Klinikanbaus mit MRT und Facharztpraxen zur Einrichtung eines Herzkatheterlabors (über die Stationssanierungen, Palliativeinheit und den Herzkatheter-Aufbau informiert die Klinik in Kürze im Detail).

Bestätigte Bedarfsnotwendigkeit „wichtiges Signal“

Wie die Bayerische Krankenhausgesellschaft der Klinik Mallersdorf am 5. Juli bestätigt hat, erfüllt das Haus die Voraussetzungen für einen jährlichen Zuschlag des G-BA in Höhe von 400 000 Euro ab dem Jahr 2020. Diese Nachricht musste Vorstand Betz zunächst einmal im Detail prüfen, bevor er sie glauben wollte, denn: „viel ‚wenn‘ und ‚aber‘ steckt erfahrungsgemäß in finanziellen Zusagen.“ In der Tat bestehe noch Vorbehalt seitens der Krankenkassengremien, wie die Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG) der Ordnung halber anmerkte. Jedoch sei nach BKG-Einschätzung und Einigung der Verhandlungspartner von einer Zustimmung auszugehen. „Die 400 000 Euro jährlich ab 2020 sind zwar nicht die Lösung all unserer Probleme“, schränkt Betz ein, „zumal sie als relativ willkürlich festgesetzter Pauschalbetrag eher nach dem Gießkannenprinzip und ohne Rücksicht auf die jeweilige, tatsächliche Defizithöhe, Klinikgröße, tatsächlichen Bevölkerungsdichte usw. ausgeschüttet werden.“ Jedoch sieht der Vorstand den Zuschlag als „wichtiges Signal, dass die Klinik Mallersdorf in der Tat für die  Sicherstellung der Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum zwischen Straubing, Regensburg und Landshut notwendig ist.“ Weiterhin gibt ihm die bescheinigte Bedarfsnotwendigkeit Grund zum Optimismus: „Sie verschafft uns darüber hinaus eine gute Verhandlungsgrundlage für unseren längst erfolgten Antrag eines Sicherstellungszuschlags rückwirkend für die Jahre 2017 bis 2019. Hier haben wir vom Staatsministerium für Gesundheit und Pflege leider noch keine endgültige Zusage erhalten, erhoffen uns aber mit dem Argument der nun offiziell bescheinigten Bedarfsnotwendigkeit eine verbesserte Verhandlungsposition und damit für diese Jahre sogar noch höhere Beträge.“

18,80 Millionen Euro vom Freistaat für neuen OP- und Funktionsbau

Eine weitere positive Nachricht bedeutet für die Klinik Mallersdorf die Aufnahme der Klinik in das Jahreskrankenhausbauprogramm des Freistaates Bayern, wie aus dem Bericht aus der Kabinettssitzung vom 9. Juli hervorgeht. Unter den für die Jahre 2020/2021 begünstigten neuen Krankenhausbauvorhaben in allen Regionen Bayerns befindet sich auch die Klinik Mallersdorf mit einer Fördersumme in Höhe von 18,80 Millionen Euro für den Bauabschnitt I des Erweiterungsbaus West. Geplant sind moderne OP-Säle und eine erweiterte Intensivstation auf dem neuesten Stand der Technik, die auch den Anforderungen der Zukunft entsprechen, darüber hinaus weitere Funktionsräumlichkeiten. „Durch den vollständig neuen Anbau im Westen des Klinikgeländes zwischen Hubschrauberlandeplatz und Blockheizkraftwerk wird der Operationsbetrieb und die Patientenversorgung in den bestehenden Sälen und Aufwachräumen zu keiner Zeit eingeschränkt“, prognostiziert Robert Betz.

Landrat Laumer dankt auch MdL Josef Zellmeier für seinen Einsatz

Die Baumaßnahme soll, wie Stellvertretender Vorstand Christian Schwarz beschreibt, „ein Motor für eine zukunftsfähige Klinik" werden, indem neue und technisch auf dem aktuellsten Stand stehende Operationssäle, Aufwachräume und Intensivplätze zur Verfügung stehen und perspektivisch sogar zusätzliche OP-Kapazitäten geschaffen werden um weitere Spezialgebiete anbieten zu können. „Damit können Erlöse generiert werden, die wiederum direkt in die hochwertige Patientenversorgung vor Ort fließen und sich zugleich positiv auf die Bilanzen auswirken“, so Christian Schwarz. „Eine moderne und kompetente Grund-und Regelversorgung durch die hauseigene Chirurgie, gepaart mit zusätzlichen Spezialgebieten, das genau stellt sowohl die Bedarfsnotwendigkeit als auch die Zukunftsfähigkeit der Klinik Mallersdorf dar“, erläutert er weiter. „Die Weichenstellenstellungen dafür wurden mit dem Sicherstellungszuschlag und der Aufnahme ins Bauprogramm des Freistaates Bayern genau jetzt getätigt.“ Auch der Landkreis Straubing-Bogen leistet seinen Anteil, um die bauliche Voraussetzung für die Patientenversorgung der Zukunft sicherzustellen, wofür die Klinikvorstände besonders dankbar sind. Landrat Josef Laumer meint hierzu: „Wir investieren in unsere Kreiskliniken, denn dies ist notwendig, um zukunftsfähig zu bleiben. Man sieht, dass wir diese Worte auch durch konkrete Taten untermauern, denn wir stehen zu unseren Kreiskliniken. Wir sind dabei aber, wie alle Kliniken an vergleichbaren Standorten auch, auf Unterstützung angewiesen. Ohne diese Mittel des Freistaates wäre das Gesamtvolumen, das derzeit mit rund 23,03 Millionen Euro angesetzt ist, nicht zu schultern gewesen. Deshalb freut mich diese Entscheidung des Bayerischen Kabinetts, für die wir gemeinsam mit dem Vorstand des Kommunalunternehmens gekämpft haben, ganz besonders und ich bin dafür auch dankbar." Josef Laumer vergaß dabei auch nicht, MdL Josef Zellmeier zu erwähnen, "der mit seinem Einsatz ebenfalls entscheidenden Anteil an der positiven Nachricht hat." Der Landrat weiter: "Ich hoffe aber, dass auch in Berlin und andernorts die Rahmenbedingungen für kleinere Kliniken und die dringend notwendige ärztliche Versorgung auf dem Land überdacht werden.“

Voraussetzung dafür ist natürlich, dass man auf dem hart umkämpften Markt für Pflegekräfte entsprechendes Personal gewinnen kann. „Hier kann die Klinik Mallersdorf jedoch als attraktiver Arbeitgeber und zukunftssicherer Arbeitsplatz, nun auch mit vielen weiteren interessanten Perspektiven bei Fachkräften punkten“, stellen Betz und Schwarz übereinstimmend fest.