Lehrerfortbildung "Berufswege ohne Studium"

05. Dezember 2016: Karriere machen kann nicht nur der, der studiert. Auch eine fundierte Aus- und eine daran angeschlossene Weiterbildung führen zum Erfolg im Beruf.

undefinedUm die Lehrkräfte, die vielen Jugendlichen bei der Berufswahl beratend zur Seite stehen, für diese beruflichen Möglichkeiten zu sensibilisieren, hat die Bildungsregion Straubing-Bogen am 05. Dezember 2016 eine Lehrerfortbildung mit Vertretern der Handwerkskammer Niederbayern/Oberfpfalz (HWK), der Industrie- und Handelskammer Niederbayern (IHK) sowie Vertretern der Katholischen Jugendfürsorge und des Klinikums St. Elisabeth veranstaltet.

Das Echo war groß: Der Saal des Bildungszentrums der Handwerkskammer war gut gefüllt, und es waren Lehrer von sämtlichen Schultypen vertreten, die sich beim Infotag "Berufswege ohne Studium", der über das Regionalmanagement Bayern gefördert wurde, sehr interessiert zeigten.

Carolin Riepl, Regionalmanagerin am Landratsamt Straubing-Bogen und zusammen mit ihrer Kollegin von der Stadt Tanja Seubert mit dem Projekt Bildungsregion betraut, freute sich über das große Interesse: "In Sachen Bildungsregion arbeiten Stadt und Landkreis zusammen. Wir haben im Rahmen des Projektes auch eine Projektgruppe ins Leben gerufen, die sich speziell mit dem Thema Fachkräftemangel auseinandersetzt. Wir wollen jungen Menschen zeigen, wie attraktiv eine Ausbildung ist und welche weiteren Karrieremöglichkeiten sich dadurch ergeben. Dabei wenden wir uns gerade auch an Gymnasien, denn auch für Abiturienten kann ein Lehrberuf der richtige Karrierestart sein." Den Betrieben werde gleichzeitig geholfen, geeignete Bewerber für ihre freien Ausbildungsplätze zu finden, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.

Veronika Krenner von der Talentförderung Handwerk der HWK stellte den Lehrern die beliebtesten Ausbildungsberufe vor: Dieser sei bei den Jungen der KFZ-Mechatroniker, bei den Mädchen die Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk. Seit langer Zeit könne die HWK Niederbayern/Oberpfalz derzeit wieder ein Ausbildungsplus von 6,57 Prozent verzeichnen. Zur Ausbildung gehöre das Duale System mit Ausbildung im Betrieb und Lernen in der Berufsschule sowie der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung durch die HWK. Nach der Gesellenprüfung in 130 attraktiven Handwerksberufen, die durch ihre Vielfalt sämtliche Interessensgebiete abdecken, seien Weiterbildungen wie die Meisterschule mit anschließender Meisterprüfung oder der geprüfte Betriebswirt möglich. Die Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten bezeichnete Veronika Krenner als sehr gut und auch die Möglichkeit, sich selbst zu verwirklichen. Sie verwies auf Informationen zur Ausbildung sowie die Lehrstellenbörse der HWK, die unter www.lehrlinge-fuer-bayern.de sowie unter www.lehrstellenboerse-ndb-opf.de abrufbar sind.

Werner Wensauer, Leiter des Bildungszentrums der Handwerkskammer, lud die Pädagogen nicht nur zu einem Rundgang durch die Lehrwerkstätten, sondern berichtete auch von der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU), die die Lehrlinge bei der Handwerkskammer durchlaufen. Die ÜLU gewährleistet eine breite Grundausbildung, solle betriebliche Ausbildungen vervollständigen und ergänzen und den neuesten technischen Stand bei den Ausbildungsberufen vermitteln. Ein großer Renner bei ihm im Haus seien auch die Berufsorientierungstage, bei denen Schüler von Real- und Mittelschulen zwei Wochen lang in verschiedene Ausbildungsberufe schnuppern können.

Den Verlauf der dualen Ausbildung im Handwerk stellte Wolfgang Spöckner, Ausbildungsberater an der HWK, vor. Er zeigte wie Auszubildende ihre Lehrzeit verkürzen können, wenn sie bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Auch eine vorzeitige Zulassung zur Prüfung sei durch eine schriftliche Antragsstellung möglich: "Betrieb und Berufsschule müssen eine Stellungnahme beim Prüfungsausschuss abgeben, dass der Azubi dazu in der Lage ist, die Prüfung eher abzulegen." Die Ausbildung könne aber auch verlängert werden, wenn sich abzeichne, dass der Auszubildende seine Lehre auf die vorgegebene Zeit nicht schaffe oder wenn er durch die Prüfung falle. Auch längere Ausfallzeiten durch Krankheiten können ein Grund sein. Für junge Frauen, die während der Ausbildung schwanger werden, sei die Fortsetzung der Ausbildung in Teilzeit möglich. Wenn die wöchentliche Mindestausbildungszeit von 25 Stunden nicht unterschritten wird, kann die Ausbildung sogar in der regulären Zeit absolviert werden. Wer zusätzlich eine akademische Qualifikation erwerben möchte, kann eine duale Ausbildung und ein Studium auch kombinieren. Die Berufsausbildung findet dann während der Semesterferien statt.

Mathias Berger, Ausbildungsberater bei der IHK Niederbayern stellte die IHK als Interessensvertretung der niederbayerischen Wirtschaft vor. Sie unterstützt rund 77.000 Mitgliedsbetriebe und erledigt staatliche Aufgaben. Zuständig sei sie für die zwei Blöcke "Kaufmännische und sonstige Berufe" und "Gewerblich-technische Berufe". Unterschied zur HWK: IHK-Ausbildungen schließen mit dem Facharbeiterbrief ab, HWK-Ausbildungen mit dem Gesellenbrief. Der Fachkräftemangel verschärfe sich in Niederbayern: "Derzeit fehlen in Bayern 7000 Fachkräfte. Im Jahr 2021 werden es bis zu 14000 sein." so Berger. Gefragt sind vor allem beruflich Qualifizierte. Gerade in der Gastronomie und im Handel bestehen große Engpässe. "27 Prozent der Betriebe konnten 2015 nicht alle Ausbildungsplätze besetzen." Es gebe weniger Bewerbung, aber auch weniger geeignete Bewerber. Die IHK biete einen Einstieg über Praktika zur Ausbildung, die Möglichkeit zum dualen Studium, eine Fülle von Weiterbildungen unter anderem zum Meister, technischen Fachwirt und technischen Betriebswirt. Unter www.ihk-lehrstellenboerse.de können freie Lehrstellen abgerufen werden.

Im zweiten Teil des Infotags gab es Informationen zu sozialen Berufen und Gesundheitsberufen. Christine Allgeyer stellte die KJF (Katholische Jugendfürsorge) als Arbeitgeberin vor, die Trägerin von 12 Förderzentren und drei Förderberufsschulen für Menschen mit Behinderung und Beeinträchtigung ist. Hier werde zum Beispiel als Ausbildungsberuf der Heilerziehungspfleger angeboten. Raphaela Wild präsentierte das Klinikum St. Elisabeth in Straubing als Arbeitgeber in der Gesundheits- und Krankenpflege. Außerdem erläuterte Renate Boyen die Ausbildungsakquise des beruflichen Fortbildungszentrums Straubing (bfz).

Karriere machen kann nicht nur der, der studiert. Auch eine fundierte Aus- und eine daran angeschlossene Weiterbildung führen zum Erfolg im Beruf. Um die Lehrkräfte, die vielen Jugendlichen bei der Berufswahl beratend zur Seite stehen, für diese beruflichen Möglichkeiten zu sensibilisieren, hat die Bildungsregion Straubing-Bogen am 05. Dezember 2016 eine Lehrerfortbildung mit Vertretern der Handwerkskammer Niederbayern/Oberfpfalz (HWK), der Industrie- und Handelskammer Niederbayern (IHK) sowie Vertretern der Katholischen Jugendfürsorge und des Klinikums St. Elisabeth veranstaltet. Das Echo war groß: Der Saal des Bildungszentrums der Handwerkskammer war gut gefüllt, und es waren Lehrer von sämtlichen Schultypen vertreten, die sich beim Infotag "Berufswege ohne Studium", der über das Regionalmanagement Bayern gefördert wurde, sehr interessiert zeigten.

Carolin Riepl, Regionalmanagerin am Landratsamt Straubing-Bogen und zusammen mit ihrer Kollegin von der Stadt Tanja Seubert mit dem Projekt Bildungsregion betraut, freute sich über das große Interesse: "In Sachen Bildungsregion arbeiten Stadt und Landkreis zusammen. Wir haben im Rahmen des Projektes auch eine Projektgruppe ins Leben gerufen, die sich speziell mit dem Thema Fachkräftemangel auseinandersetzt. Wir wollen jungen Menschen zeigen, wie attraktiv eine Ausbildung ist und welche weiteren Karrieremöglichkeiten sich dadurch ergeben. Dabei wenden wir uns gerade auch an Gymnasien, denn auch für Abiturienten kann ein Lehrberuf der richtige Karrierestart sein." Den Betrieben werde gleichzeitig geholfen, geeignete Bewerber für ihre freien Ausbildungsplätze zu finden, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken.