Der Landkreis ist gerüstet
Was hat sich getan seit dem letzten großen Hochwasser im Landkreis 2013? Welche Sofortmaßnahmen wurden umgesetzt? Wie ist man gerüstet für ein eventuell neues Großereignis dieser Ort? All diesen Fragen ging eine Planbesprechung im Landratsamt Straubing-Bogen nach, die vom Sachgebiet für Öffentliche Sicherheit und Ordnung des Landkreises einberufen wurde. Eingeladen wurden neben dem Wasserwirtschaftsamt Deggendorf auch die Feuerwehrführungskräfte des Landkreises sowie Vertreter der Feuerwehren entlang der Donau, das THW, die Bundeswehr und die Integrierte Leitstelle.
Wie groß das Interesse an dieser Thematik ist, zeigt die stolze Teilnehmer von über 40 Personen – und das an einem Abend mit Fußball-WM und bestem Biergarten-Wetter.
„Es gibt neue Planungen seit 2013, die Technik schreitet voran, es gibt Erfahrungswerte aus anderen Hochwasserereignissen und auch der Personenkreis hat in den letzten fünf Jahren gewechselt“, erläuterte Walter Bergmaier, Sachgebietsleiter am Landratsamt. Sachbearbeiter Helmut Steinbauer stellte die Erkenntnisse aus dem Hochwasser 2013 und den Organisationsablauf bei einem möglichen neuen Ernstfall vor. Ein wichtiger Punkt: „Wir empfehlen den Feuerwehren, sich mit ihren Gemeindevertretern zu den gemeindlichen Hochwasserschutzplänen auszutauschen und sich hier einzubringen“, merkte er an.
Thomas Kortmann, Abteilungsleiter des Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf, stellte die Veränderungen seit dem Hochwasser 2013 vor und gab auch Einblicke in interessante technische Details wie die Wirkungsweise von Schutzmaßnahmen: „Im Wesentlichen waren diese die Sofortmaßnahmen an den Deichstrecken. Es wurden Innendichtungen, in der Regel Spundwände, eingeführt.“ In diesem Zusammenhang ging er auch auf Grenzen der Schutzmaßnahmen und mögliche Auswirkungen an einzelnen Deichabschnitten, sollte es zu Schäden an den Schutzanlagen kommen, ein. Kortmann sieht den Landkreis jedenfalls gut gerüstet. „Das kann man absolut so sagen. Man ist vorbereitet, sollte ein Hochwasserereignis eintreten.“ Und dass ein solches auch in Zukunft wieder einmal eintritt, ist keine Frage des ob, sondern des wann. „Man weiß nie, wann es kommt, aber irgendwann einmal wieder wird es kommen“, resümierte Walter Bergmaier.
Dass das Treffen seinen Zweck erfüllt hat, wurde an den vielen Nachfragen und Anregungen von Seiten der Teilnehmer deutlich. „Hochwasserschutz ist immer das Zusammenarbeiten vieler Beteiligter“, so Thomas Kortmann. „Die Handlungs- und Entscheidungssicherheit aller Beteiligten wird durch eine solche Besprechung verbessert und die Abläufe optimiert.“
Eine Hoffnung freilich hatten alle Teilnehmer der Besprechung: Dass das nächste Hochwasser nicht gleich ein Jahrtausend-Ereignis wird.