"Man kann nicht immer nur reden, sondern muss auch selbst etwas tun"
Wegwerfbecher sind auch dem Landkreis Straubing-Bogen ein Dorn im Auge. Deshalb ist auch Landrat Josef Laumer froh, dass sich mit dem Edeka Markt Ettl in Rain nun auch der erste Betrieb aus dem Landkreis gefunden hat, der sich dem RECUP Pfandbecher-System angeschlossen hat.
„Ein großes Kompliment dafür“, meinte der Landrat, der gemeinsam mit Gudrun Späth vom ZAW-SR dem Markt deshalb auch einen Besuch abstattete. In der Bäckerei des Marktes werden seit vergangener Woche die RECUP-Pfandbecher für die Kunden eingesetzt. „Wir setzen im Landkreis und in der Region auf Nachhaltigkeit und Nachwachsende Rohstoffe. Deshalb freut es mich, dass wir nun in Sachen wiederverwendbare, recyclebare To-go-Becher einen Vorreiter gefunden haben“, so Josef Laumer. Für Anna Ettl, Eigentümerin des Edeka Marktes, eine Selbstverständlichkeit: „Man kann nicht immer nur reden, sondern muss auch selbst etwas tun. Wir hoffen auf viele Nachahmer im Landkreis.“ Das tut natürlich auch Gudrun Späth. „Es haben sich schon einige Interessenten bei uns gemeldet, die aber teilweise noch einige spezifische Fragen haben. Deshalb gibt es am 17. Mai auch eine Infoveranstaltung für alle interessierten Betriebe.“ Dass die Nachfrage nach solchen Bechern da ist, hat auch Angelika Wolf, Marktleiterin des Edeka Marktes in Rain, bereits erkannt. „Nachdem das publik wurde, haben uns schon einige Kunden darauf angesprochen.“ Wer von den neuen Bechern noch nichts weiß, wird von den Verkäuferinnen hingewiesen, dass man sein Heißgetränk nun nicht nur im Wegwerfbecher, sondern auch im Pfandbecher erhalten kann.
Da nun auch große Firmen wie McDonalds und Tchibo in Augsburg und München den Einsatz des Bechers testen, hofft Angelika Wolf auch noch mehr Nachfrage: „Das ist wichtig für die Jugend, denn gerade sie ist es ja, die am meisten die To-go-Becher verwendet.“ Der RECUP-Becher kostet einen Euro Pfand und kann deutschlandweit bei allen Partnern zurückgegeben werden. Ein Mehrweg-Pfandbecher ersetzt rund 500 Einwegbecher und ist zudem auch wieder verwertbar. Sehr erfreulich: „Es hat sich auch bereits eine hiesige Firma gemeldet, die in Zusammenarbeit mit dem Edeka-Markt alle ihre Mitarbeiter mit einem solchen Pfandbecher ausstatten will“, erklärt Gudrun Späth.
Die Region der Nachwachsenden Rohstoffe wird ihrer besonderen Verantwortung also gerecht. „Es wäre schön, wenn es den RECUP-Becher demnächst flächendeckend im Landkreis geben würde“, hofft Landrat Josef Laumer. „Gemeinsam mit dem ZAW-SR wollen wir auf jeden Fall daran arbeiten, dass noch mehr Betriebe dem Vorbild von Edeka Ettl in Rain folgen.“
Außer natürlich man macht es wie der Landrat. „Ich trinke nämlich meinen Kaffee am liebsten in einer Tasse im Sitzen und beobachte dabei die Leute. Das ist mit einem To-go-Becher eher schwierig.“
Foto: Gudrun Späth (ZAW-SR), Anna Ettl (Inhaberin Edeka Ettl), Angelika Wolf (Marktleiterin Edeka Ettl) und Landrat Josef Laumer (von links) mit den wiederverwendbaren und recyclebaren RECUP-Bechern.