„Das Thema Pflege ist das Schicksalsthema der Zukunft“
Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Bereichen der Pflege (Pflegende Angehörige, Pflegedienste, Krankenhäuser etc.) hatten sich am Freitag im Sitzungssaal des Landratsamtes zu einem Runden Tisch zum Thema Pflege in der Region mit dem Bayerischen Gesundheitsminister Klaus Holetschek eingefunden.
Auf Initiative von Landrat Josef Laumer hatte MdL Josef Zellmeier zu diesem Runden Tisch eingeladen. „Die angemessene Versorgung von Pflegebedürftigen in der Region Straubing-Bogen ist mir ein großes Anliegen. Da sich in letzter Zeit regelmäßig Betroffene gemeldet haben, die nur schwer eine Pflegekraft oder einen Platz in einem Pflegeheim oder der Tagespflege finden, habe ich zu diesem Austausch geladen und auch Staatsminister Klaus Holetschek eingeladen“, so Josef Zellmeier.
Und Holetschek machte die Bedeutung der Thematik unmissverständlich klar: „Das Thema Pflege ist das Schicksalsthema der Zukunft. Wir reden seit langem über diese Dinge, aber es ist uns bisher nicht gelungen, etwas zu ändern. Wir brauchen Lösungen und das noch in diesem Jahr.“ Bessere Arbeitsbedingungen, verlässliche Dienstpläne, Springerpools, flexiblere Bezahlung seien Lösungsansätze. Zudem setzte sich Holetschek auch für pragmatische Lösungen vor Ort ein.
Klar war aber allen Beteiligten, dass sich alleine mit dem Runden Tisch die Problematiken nicht lösen lassen und einfache Lösungen auch nur schwer zu erreichen sein werden. „Wir müssen uns hier auch als Gesellschaft ehrlich machen und auch die Gesellschaft ist insgesamt gefordert“, so Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr. Ein Umdenken in Sachen Bürokratie, aber auch eine Priorisierung sei notwendig. Landrat Josef Laumer hob die Bedeutung der Arbeit der Pflegekräfte hervor. „Wir sind ihnen allen zu Dank verpflichtet und auch in der Verantwortung die Bedingungen zu verbessern.“
In den über 90 Minuten entwickelte sich ein reger Austausch und die Probleme wurden aus vielfältiger Sicht beleuchtet – und das sowohl nachdenklich, ärgerlich, ernst und teilweise auch berührend und tränenreich. Die Wünsche waren dabei vielfältig – und für den Staatsminister auch nachvollziehbar: Mehr Unterstützung für pflegende Angehörige, noch mehr Angebote und für in der Pflege beschäftigte bessere Freizeit, steuerfreie Wochenendzuschläge und eine positivere Darstellung des Berufsbildes. Wichtig auch: Hilfe bei der Integration von ausländischen Arbeitskräften, denn ohne jene werden die Probleme nicht zu lösen sein.