Lebensmittelsicherheit, Tierseuchenbekämpfung und Tierschutz stehen im Mittelpunkt
Seit 1. Januar 2019 hat das Veterinärwesen des Landkreises Straubing-Bogen einen neuen Leiter. Der bisherige Veterinärdirektor Dr. Hermann Sturm ging mit Ablauf des Kalenderjahres 2018 in den Ruhestand, sein Nachfolger ist Martin Sansoni.
Sansoni ist bereits seit 2010 beim Landkreis im Veterinäramt als Sachgebietsleiter tätig und ist nun der neue Chef der 43 Mitarbeiter des Sachgebietes Veterinärwesen.
Zu den Mitarbeitern gehören Tierärzte, Veterinärassistenten, Lebensmittelkontrolleure, Verwaltungsfachkräfte und amtliche Fachassistenten. Das Veterinärwesen ist künftig keine eigene Abteilung mehr, sondern als Sachgebiet in die Abteilung Öffentliche Sicherheit und Soziales mit Abteilungsleiterin Stephanie Aumer eingegliedert. Nach den bayernweit öffentlich bekannt gewordenen Vorfällen der letzten Jahre war dies eine Forderung der staatlichen Stellen an die Landratsämter in Bayern, dass Verwaltung und Vollzug in Sachen Veterinärwesen unter einem Dach zusammengeführt werden. Nach dem Ruhestand von Dr. Sturm setzt man dies nun auch im Landkreis Straubing-Bogen um.
„Es freut mich, dass der Nachfolger von Dr. Sturm aus dem eigenen Haus kommt und mit Martin Sansoni ein Mann ist, der sich bestens mit den Gegebenheiten auskennt. Das Veterinärwesen ist bekanntlich kein einfaches Feld. Ich bin mir sicher, dass Martin Sansoni mit seiner ruhigen und ausgeglichenen Art eine hervorragende Arbeit leisten wird“, so Landrat Josef Laumer.
Der 54-jährige Sansoni war nach dem Hochschulstudium der Tiermedizin in Gießen zunächst acht Jahre lang Assistenztierarzt in verschiedenen Tierarztpraxen, ehe er 2001 seine Laufbahn im Staatsdienst am Veterinäramt in Schweinfurt begann. Von 2006 bis 2009 war er am Veterinäramt in Cham tätig, ehe er dann 2010 zum Landkreis Straubing-Bogen kam.
Lebensmittelsicherheit, Tierseuchenbekämpfung und Tierschutz stünden bei seiner Arbeit im Vordergrund, so Sansoni bei der Vorstellung seiner Arbeit bei Landrat Josef Laumer. „Die Lebensmittelsicherheit beginnt heute bereits im Stall, z.B. durch die Kontrolle der eingesetzten Futter- und Arzneimittel. Daran anschließend erstreckt sich die Überwachung über alle Verarbeitungs- und Vermarktungsstufen. Traditionell tierärztliche Aufgabe bleibt auch die Überwachung der Fleisch- und Geflügelfleischhygiene“, verdeutlichte Sansoni. Tierschutz ist mittlerweile auch ein Staatsziel. „Und um dem Rechnung zu tragen, werden sowohl in landwirtschaftlichen Nutztierhaltungen, in Schlachtstätten, bei Tiertransporten und anlassbezogen auch in privaten Tierhaltungen entsprechende tierschutzrechtliche Kontrollen durchgeführt“, sagt Sansoni.
Kontrollen, die eigentlich auch im Sinne aller sein sollten, wie Landrat Josef Laumer findet. „Der weit überwiegende Teil der Betriebe und der Menschen arbeiten sauber und halten die Tiere artgerecht. Es muss doch auch im Sinne aller Bauern und Tierhalter sein, die schwarzen Schafe zu finden und entsprechende Vorkehrungen zu treffen, ehe Negativschlagzeilen für ein schlechtes Image sorgen.“ Zudem diene die Verhütung und Bekämpfung von Tierseuchen auch dem Erhalt wertvoller Tierbestände und schütze den Menschen vor Gefahren.
Aufgrund der vielfältigen und wichtigen Aufgaben sei auch eine personelle Aufstockung nötig, machte Sansoni zum Einstand deutlich und sieht sich dabei auf einer Linie mit Landrat Josef Laumer. „Wir fordern dies seit Jahren und schreiben auch regelmäßig an die Regierung und das Ministerium“, so der Landrat, der diesbezüglich auf baldige Ergebnisse hofft.
Es allen recht zu machen ist im Veterinärwesen so gut wie unmöglich, das weiß auch der neue Chef. „Die unterschiedlichen Interessenlagen und die Komplexität sind für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine tägliche Herausforderung. Der gegenseitige respektvolle Umgang ist dem Veterinäramt deshalb bei der Erledigung dieser Aufgaben besonders wichtig“, betont er.
Das Gespräch mit Sansoni nutzte Landrat Josef Laumer auch, um noch einmal seiner Hoffnung Ausdruck zu geben, dass der Fall Bayern-Ei gerichtlich endlich abgearbeitet wird. „Diese jahrelange Hängepartie ist für alle Beteiligten unerträglich. Hier müssen endlich gerichtliche Fakten geschaffen werden, um dies abschließen zu können.“
Foto: Landrat Josef Laumer (rechts) beglückwünscht Martin Sansoni zu seiner neuen Aufgabe.