"Schulwegsicherheit und Schulbussicherheit sind Anliegen, die uns sehr am Herzen liegen"
Es ist ein Dauerthema im Landkreis Straubing-Bogen: Die Bussituation am Schulzentrum Bogen mit Ludmilla-Realschule, Herzog-Ludwig-Mittelschule, Veit-Höser-Gymnasium und Berufsschule I-Außenstelle Bogen. Immer wieder kommt es dort zu Gedränge und schon lange beschäftigt sich auch das Landratsamt mit der Thematik.
„Schulwegsicherheit und Schulbussicherheit sind Anliegen, das uns sehr am Herzen liegen“, sagt Rita Kienberger, Verkehrssicherheitsbeauftragte am Landratsamt Straubing-Bogen. „Es wurden deshalb in der Vergangenheit bereits verschiedene bauliche und verkehrsrechtliche Maßnahmen ergriffen, um die Situation am Schulzentrum Bogen zu verbessern“, so Kienberger weiter. Sie macht aber auch deutlich: „Nicht nur der Landkreis alleine steht in der Verantwortung, sondern auch Busunternehmer, Busfahrer, Schulen, Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern.“ Deshalb wurde das Thema im März dieses Jahres am Runden Tisch mit Betroffenen und Beteiligten diskutiert. Viele Ideen wurden eingebracht, einige Maßnahmen festgelegt. Zum Start des neuen Schuljahres sollen diese nun umgesetzt werden und die Situation entlasten. Im Einzelnen sind dies:
- Eine Extra-Busschulung für die Schülersprecher. Die Klassensprecher sollen dann als Multiplikatoren regelmäßig ihre jeweiligen Klassenkameraden an die Verhaltensregeln erinnern. „Das war ein Vorschlag, der gerade auch von Schülerseite kam“, erklärt Rita Kienberger.
- Bei entsprechendem Interesse findet eine Schulung von interessierten Erwachsenen zu Schulbuslotsen/Schulbushelfern durch die Polizei statt. Interessierte können sich zum Beispiel im Sekretariat einer der Schulen am Schulzentrum in Bogen melden.
- Information und Weisung der Busfahrer, nur die vordere Bustür zu öffnen. Und diese erst dann, wenn alle Wartenden sich in einer geordneten Reihe mit ausreichendem Sicherheitsabstand zum Bus an der Haltestelle aufgestellt haben. „Das heißt, dass die Wartenden am Schulzentrum Bogen sich hinter den Absperrgittern bzw. hinter der gelben Sicherheitslinie aufhalten“, erläutert Kienberger und fügt auch hinzu: „Die konsequente Durchsetzung des richtigen Aufstellens könnte anfangs etwas Zeit erfordern. Wir bitten die Eltern hier um Verständnis, dass wir im Sinne der Sicherheit der Kinder agieren. Es wäre schön, wenn die Kinder auch von zuhause entsprechend angehalten würden. Wir wollen, dass sich das richtige Verhalten baldmöglichst einspielt.“
- Befestigung eines entsprechenden Schildes mit Piktogrammen an den jeweiligen Bustüren, das die neue Regelung den Schülern täglich in Erinnerung rufen soll. „Dies war ein Wunsch der Busunternehmen“, sagt Kienberger. Die Schilder wurden in Zusammenarbeit mit den Sachbearbeitern für den ÖPNV entworfen und gedruckt und laminiert an die Busunternehmen ausgegeben.
- Gezielte Kontrollen am Schulzentrum in Bogen durch die Sicherheitswacht der Polizeiinspektion Bogen.
Alle Eltern der Schülerinnen und Schüler an den weiterführenden Schulen im Schulzentrum Bogen werden zudem über die Schulleitung durch einen persönlichen Brief von Landrat Josef Laumer auf die Maßnahmen hingewiesen und für die Gesamt-Situation sensibilisiert. „Denn es hilft zum Beispiel auch, wenn Eltern, die ihre Schüler mit dem Auto bringen und abholen, vorschriftsmäßig auf den ausgewiesenen Parkflächen halten und die Kinder die Straßen nur an den dafür vorgesehenen Stellen mit Zebrastreifen die Straße überqueren“, nennt Kienberger einen weiteren wunden Punkt, der auch indirekt Auswirkungen auf die Situation der Schulbusse hat. Außerdem gibt es die Zusage der Busunternehmer, dass auch die Busfahrer noch einmal besonders angewiesen werden. „Wir hoffen so in Zusammenarbeit aller Beteiligten für noch mehr Sicherheit im Bus und an der Haltestelle zu sorgen“, sagt Rita Kienberger. Neben der punktuellen, gezielten Kontrolle durch die Sicherheitswacht will die Polizeiinspektion Bogen auch Parkverstöße konsequenter ahnden und Maßnahmen vor Ort im Rahmen der Schulwegüberwachung durchführen. Wie bisher findet einige Wochen nach Schuljahresbeginn auch dieses Jahr wieder eine spezielle Busschulung für die Eintrittsklassen statt.
Voraussichtlich im November soll dann geprüft werden, ob die vereinbarten Maßnahmen Wirkung zeigen. „Falls nicht, findet ein weiteres Treffen statt, um konkret die Möglichkeiten der Beschäftigung von Schulbushelfern bzw. Aufsichten zu diskutieren“, führt Rita Kienberger zur weiteren Vorgehensweise aus.
Erst einmal bleibt aber die Hoffnung, dass die nun zum neuen Schuljahr eingeleiteten Maßnahmen bereits für eine Entspannung der Situation sorgen.
Fotos: Gedränge am Bus, das muss nicht sein. In der Busschulung wird veranschaulicht, dass es der Reihe nach auch nicht länger dauert.