Sicherheitsgespräch zwischen der Polizei und dem Landkreis Straubing-Bogen

11. April 2022: Landrat Josef Laumer: "Unsere Region gehört zu den sichersten in ganz Deutschland. Dies ist auch ein Verdienst unserer Polizei"
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Am Donnerstag überreichte Polizeipräsident Manfred Jahn im Rahmen des jährlichen Sicherheitsgesprächs den Sicherheitsbericht 2021 für den Landkreis Straubing-Bogen an Landrat Josef Laumer. Erfreulicherweise vermeldet die Polizei erneut einen Rückgang der Gesamtkriminalität im Landkreis.

Häufigkeitszahl, Gesamtkriminalität und Aufklärungsquote

Die Sicherheitslage im Landkreis Straubing-Bogen befindet sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Als bedeutenden Index für die Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung ist die sog. Häufigkeitszahl heranzuziehen. Sie beschreibt die Anzahl der polizeilich bekannt gewordenen Straftaten pro Jahr, gerechnet auf 100.000 Einwohner. Mit einer Häufigkeitszahl von 2.322 (- 6,0% im Vergleich zu 2020) befindet sich der Landkreis jeweils deutlich unter dem niederbayerischen Durchschnitt von 3.034 und dem bayernweiten Schnitt von 3.869.
Die Gesamtkriminalität sank im Jahr 2021 um 135 Fälle auf 2.363 Straftaten, eine Abnahme von 5,4% im Vergleich zum Vorjahr. Polizeipräsident Manfred Jahn erläuterte, dass die Corona-Pandemie Auswirkungen auf die Zahlen gehabt haben dürfte, da viele Tatgelegenheiten, unter anderem auf Grund der infektionsschutzrechtlichen Beschränkungen, weggefallen seien.
Die Aufklärungsquote wurde im Landkreis um 3,3% auf 66,0% verbessert. Die Polizei klärt somit im Landkreis Straubing-Bogen zwei von drei Straftaten auf.

Straßenkriminalität sowie Gewalt- und Diebstahlsdelikte nehmen ab

Im Zusammenhang mit Gewaltdelikten ist im Landkreis Straubing-Bogen erneut eine positive Entwicklung festzustellen. Nachdem sich die registrierten Straftaten in diesem Bereich bereits im Vorjahr verringerten, ist im Jahr 2021 eine Abnahme von 2,8% der Fallzahlen erkennbar. Insgesamt betrachtet kam es zu 69 Straftaten in diesem Deliktsbereich.

Ebenfalls geringere Zahlen wurden im Deliktsbereich der Straßenkriminalität registriert. Hierzu zählen die Straftaten, die im öffentlichen Raum begangen werden, wie z.B. Sachbeschädigungen oder Körperverletzungen. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Zahlen um 5,1% auf 296 Fälle zurück.

Ein noch deutlicherer Rückgang der Zahlen ist bei Diebstahlsdelikten und insbesondere im Bereich der Wohnungseinbruchdiebstahlskriminalität wahrnehmbar. Die registrierten Diebstähle gingen im Landkreis um 24,0% auf 376 Straftaten zurück.
Die Wohnungseinbrüche nahmen von 25 Fällen auf neun Fälle ab und befinden sich gleichzeitig auf dem niedrigsten Wert im Zehnjahresvergleich.

Rauschgiftkriminalität

Dem niederbayernweiten Trend folgen die Zahlen des Landkreises Straubing-Bogen in Bezug auf die Rauschgiftkriminalität. Hier ist ein leichter Anstieg von 162 auf 164 zu erkennen. Unter den Deliktsbereich der Rauschgiftkriminalität fallen Straftaten, die größtenteils durch polizeiliche Ermittlungen aufgedeckt werden, sodass ein Zusammenhang zwischen statistischem Fallaufkommen und erfolgreicher Intervention der Polizei hergestellt werden kann.  

Verkehrsunfallentwicklung – Mehr Unfälle, weniger Tote und Verletzte

Nachdem sich das Verkehrsaufkommen nach dem pandemiebedingten Einschnitt im Jahr 2020 wieder auf das Niveau vor der Pandemielage einpendelte, stiegen die Verkehrsunfallzahlen im Landkreis Straubing-Bogen im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 7,95% an. Gleichzeitig sank die Zahl der Verletzten um 7,91%, von 417 auf 384. Hierbei handelt es sich um den niedrigsten Stand im Zehnjahresvergleich.

Einen Rückgang vermeldet die Polizei im Bereich der tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer. Kamen im Jahr 2020 noch zehn Personen im Landkreis in Folge eines Verkehrsunfalls ums Leben, so waren es im Jahr 2021 noch drei Verkehrsteilnehmer. Dies stellt ebenfalls den niedrigsten Wert im Zehnjahresvergleich dar.

Hauptursache für folgenschwere Verkehrsunfälle war im vergangenen Jahr die überhöhte Geschwindigkeit. Hier ist eine deutliche Zunahme von 88 auf 133 Verkehrsunfälle feststellbar. Polizeipräsident Manfred Jahn betont: „Jeder Tote im Straßenverkehr ist einer zu viel! Die Polizei Niederbayern wird weiterhin ihre Anstrengungen, insbesondere im Bereich der Geschwindigkeitsüberwachung, intensiv fortführen.“

Deutlich weniger Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Radfahrenden ereigneten sich im Jahr 2021 im Landkreis Straubing-Bogen. Während 2020 noch 72 derartige Verkehrsunfälle registriert wurden, waren es 2021 noch 56. Kaum verändert hat sich die Anzahl von Unfällen mit motorisierten Zweiradfahrern. Im Jahr 2020 waren dies 81, im Jahr 2021 ereigneten sich 80 solcher Verkehrsunfälle. 

Stärkung des Sicherheitsgefühls als zentrale Aufgabe

Polizeipräsident Manfred Jahn betonte im Rahmen des Sicherheitsgespräches, dass im Jahr 2022 neben der Gewährleistung der objektiven Sicherheitslage und der Verkehrssicherheit insbesondere die Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung eine zentrale Aufgabe der Polizei einnehmen werde: „Die Polizei Niederbayern will das erreichte Sicherheitsniveau nachhaltig stärken und damit einen wesentlichen Teil dazu beitragen, dass der Landkreis Straubing-Bogen weiterhin als qualitativ hochwertige Heimatregion wahrgenommen werden kann.“ Abschließend bedankte sich der Polizeipräsident im Namen aller Polizeibeschäftigten für die professionelle Zusammenarbeit mit dem Landkreis Straubing-Bogen.

Landrat Josef Laumer gab diesen Dank ebenfalls zurück und sagte den Vertretern der Polizei seine Unterstützung bei der Erreichung der ausgegebenen Ziele zu: „Im Landkreis Straubing-Bogen lässt es sich gut und sicher leben. Unsere Region gehört zu den sichersten in ganz Deutschland. Dies ist auch ein Verdienst unserer Polizei, für deren Arbeit in Sachen Prävention und Aufklärung ich mich sehr herzlich bedanke.“

Foto: Polizeivizepräsident Manfred Gigler, Polizeidirektor Josef Eckl, Polizeihauptkommissar Karl Schweiger, Leitende Kriminaldirektorin Annette Haberl, Polizeihauptkommissar Bernd Huber, Leitender Kriminaldirektor Paul Mader, Erste Polizeihauptkommissarin Daniela Neumayer, Landrat Josef Laumer gemeinsam mit den Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleitern des Landratsamtes Straubing-Bogen, Polizeipräsident Manfred Jahn (von links).