„Die Erfahrungen helfen dabei, die Abläufe für den Ernstfall weiter zu optimieren"
Es ist ruhig geworden um das Thema „Afrikanische Schweinepest“. Doch hinter den Kulissen wird alles getan, um sich auf einen Ausbruch der Tierseuche vorzubereiten. Damit im Ernstfall des ASP-Ausbruchs beim Wildschwein alle Akteure reibungslos zusammenarbeiten können, hat das Veterinäramt des Landratsamts Straubing-Bogen eine praktische Such- und Bergeübung durchgeführt.
Bei der Afrikanischen Schweinepest (ASP) handelt es sich um eine staatlich bekämpfte, anzeigepflichtige und virusbedingte Tierseuche, die für infizierte Haus- und Wildschweine in der Regel tödlich verläuft. Für Menschen, Haus- und andere Nutztiere ist sie dagegen ungefährlich.
In Europa, Asien und Afrika breitet sich die Afrikanische Schweinepest (ASP) weiter aus. Die Fallzahlen 2019 haben schon jetzt die Zahlen des Vorjahres erreicht. In Belgien gibt es im aktuellen Jahr 479, in Polen 1 878, in Rumänien 2048 und in Ungarn 1 202 positive Fälle. Die ASP ist noch längst nicht unter Kontrolle. Sollte die Afrikanische Schweinepest in Deutschland ausbrechen, so hätte dies erhebliche Folgen für die landwirtschaftlichen Tierhalter aber auch für das öffentliche Leben in der betroffenen Region.
„Hauptziele der Bekämpfung der ASP sind die Tilgung der Seuche und die Verhinderung einer Weiterverbreitung der Krankheitserreger. Bei Ausbruch der ASP in der Schwarzwildpopulation gilt es deshalb zunächst ein Abwandern von infizierten Wildschweinen aus dem Ausbruchsgebiet zu verhindern. Verendete Wildschweine in diesem Gebiet müssen gesucht, markiert, untersucht, geborgen und beseitigt werden. Diese Aufgaben waren Inhalt der Übung“, erklärt Martin Sansoni, Leiter des Veterinäramts am Landratsamt Straubing-Bogen.
Bereits seit einigen Jahren werden die im Ernstfall betroffenen Berufsgruppen durch das Veterinäramt im Rahmen von verschiedenen Vortrags- und Fortbildungsveranstaltungen sensibilisiert und vorbereitet. Die aktuelle Übung sollte dazu dienen, die Zusammenarbeit zwischen den Jägern, den Bergetrupps der Bauhöfe und den Beschäftigten des Veterinäramtes zu proben und die Übergabe des verdächtigen Fundtieres an den Zweckverband für Tierkörper- und Schlachtabfallbeseitigung Plattling (ZTS) zu üben.
Am Morgen der Übung wurde dem Veterinäramt Straubing-Bogen just der Fund eines toten Wildschweines in einem Waldgebiet gemeldet. Die Übung wurde so zur Ernstfallübung unter realen Bedingungen.
Der Suchtrupp suchte zunächst ein definiertes Waldgebiet ab. Nach dem Fund des toten Wildschweines wurden die Koordinaten des Fundortes an den Berge- und Probenahmetrupp übermittelt. Amtstierärzte und Mitglieder des Bergetrupps suchten den Fundort auf, führten die Beprobung durch, verpackten den Tierkadaver zum Abtransport und führten die erforderlichen Desinfektionsmaßnahmen durch. Der zweite Bergetrupp sorgte anschließend für die sichere Bergung, den Transport zur Übergabestelle und die Übergabe an das Fahrzeug des ZTS.
Per Kurier wurden die entnommenen Proben an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit transportiert. Die Untersuchung auf ASP brachte glücklicherweise ein negatives Ergebnis.
Bei der abschließenden Besprechung waren sich alle einig, dass die Übung erfolgreich verlaufen sei. „Die Fehler und Schwachstellen während der Übung wurden gemeinsam analysiert und können so zukünftig vermieden werden. Die gemachten Erfahrungen helfen dabei, die Abläufe für den Ernstfall weiter zu optimieren“, fasste Sansoni zusammen.