„Wir wollten noch einmal die Schutz- und Vorsorgemaßnahmen besprechen"

22. Januar 2020: Veterinäramt lud zu Treffen in Sachen Afrikanische Schweinepest
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Die Null steht in Bayern und Deutschland. Bisher gibt es noch keinen Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im Bundesgebiet. Vom Rest Europas kann man das freilich nicht behaupten: In elf Ländern gab es im Jahr 2019 insgesamt 8.272 ASP-Fälle. Darunter auch Nachbarländer wie Polen und Belgien. Die neuesten ASP-Fälle in Westpolen sind nur noch 21 Kilometer von der Grenze zu Deutschland entfernt.

Deshalb lud das Veterinäramt des Landkreises Straubing-Bogen zu einer gemeinsamen Besprechung mit Koordinierungsgruppe, Landwirtschaftsamt, Veterinäramt der Stadt Straubing und Sachgebiet für Öffentliche Sicherheit und Ordnung/Katastrophenschutz ein. „Wir wollten noch einmal die Schutz- und Vorsorgemaßnahmen besprechen. Prävention ist unser erstes und oberstes Ziel“, sagt Martin Sansoni, der Leiter des Veterinärwesens des Landkreises. Aber: „Wir dürfen auch nicht blauäugig sein und müssen uns auch auf den Fall der Fälle vorbereiten. Denn bei einem Ausbruch der ASP bei Wildschweinen wird seitens der EU die Durchführung von Sofort-Maßnahmen innerhalb der ersten 24 bis 72 Stunden gefordert“, so Sansoni. Deshalb wurden bei diesem Treffen alle entsprechenden Akteure noch einmal sensibilisiert und auch die Maßnahmen durchgesprochen.

Die Afrikanische Schweinepest ist eine virusbedingte Infektionskrankheit, die ausschließlich Schweine (Haus- und Wildschweine) betrifft. Für den Menschen, Haus- und andere Nutztiere ist das Virus ungefährlich, auch der Verzehr von Schweinefleisch ist gesundheitlich unbedenklich. Ein Ausbruch der ASP in Deutschland hätte aber trotzdem auch wirtschaftliche Folgen für die Schweinebauern. Drittländer, vor allem auch China, würden dann den Import von Schweinefleisch aus Deutschland vermutlich untersagen. Die entsprechenden Folgen im Inland stellte Dr. Maria Schober aus dem Veterinäramt vor.

Bisher funktionieren die Maßnahmen zur Verhinderung einer Weiterverbreitung in Deutschland und Bayern, wie verstärke Hygienemaßnahmen, mehrsprachige Information an grenznahen Rastplätzen bezüglich Essensresten, Aufklärung, Bejagung. Wie lange die Null aber noch stehen wird, lässt sich seriös kaum vorhersagen. „Daher ist es wichtig, alles Mögliche und notwendige zu unternehmen und die Seuche ernst zu nehmen“, betont Martin Sansoni abschließend.