Verkehrssicherheitskreis des Landkreises stellt Zahlen vor

Wieder mehr Unfälle als 2020, dafür weniger Verletzte und sogar ein historischer Tiefstand bei den Verkehrstoten seit dem Beginn der Aufzeichnungen – so lässt sich kurz das Jahr 2021 auf den Straßen des Landkreises Straubing-Bogen zusammenfassen. Polizeihauptkommissar Jürgen Mißlbeck in seiner Funktion als Sachbearbeiter Verkehr stellte diese Zahlen beim jährlichen Verkehrssicherheitskreis im Landratsamt Straubing-Bogen vor.

„Der Anstieg der Unfälle liegt an der wieder steigenden Mobilität der Menschen, nachdem im Laufe des Jahres 2021 die Corona-Maßnahmen gelockert wurden“, so Mißlbeck. Mit 3.260 Unfällen insgesamt hat man aber immer noch den niedrigsten Wert seit 2016 – nimmt man das Pandemiejahr 2020 aus. Die Verletzungsfolgen haben sich gegenüber den Zahlen von vor 20 Jahren mittlerweile nahezu halbiert. Zwar sei der Tiefstwert von drei Todesfällen erfreulich, „aber jeder Todesfall ist einer zu viel“, so Mißlbeck. Weniger als fünf Verkehrstote pro Jahr gab es bisher aber noch nicht, auch hier lag der Wert zu Beginn der 2000-er Jahre mit im Schnitt mehr als 20 Verkehrstoten deutlich höher.

Bei den Hauptunfallursachen erreichten alkoholbedingte Unfälle den niedrigsten Wert seit 2004. Hauptunfallursache mit Toten und Schwerverletzten ist nach wie vor – und mittlerweile mit Abstand – die nicht angepasste Geschwindigkeit.

Auch die Zahl der Unfallhäufungen im Landkreis ist deutlich rückläufig und hat sich gegenüber Anfang des Jahrtausends etwa halbiert. „Die Maßnahmen der Unfallkommission greifen offensichtlich“, resümierte Landrat Josef Laumer.

Vor besonderen Herausforderungen standen im Jahr 2021 auch die Zulassungsstelle und die Führerscheinstelle am Landratsamt. Vom Führerscheinpflichtumtausch der Geburtsjahrgänge 1953 bis 1958 sind im Landkreis Straubing-Bogen ca. 5.500 Personen betroffen. Eigentlich sollten alle Fahrerlaubnisinhaber dieser Jahrgänge ihren grauen oder rosafarbenen Papierführerschein bis 19. Januar 2022 umgetauscht haben. Diese Frist wurde nun pandemiebedingt bis 19. Juli verschoben. Auch im Landkreis sind noch rund 3.100 der betroffenen Personen nicht wegen des Umtausches vorstellig geworden.

Seit 16. Juli 2021 ist die Zulassungsstelle auch wieder für Laufkundschaft ohne Terminvergabe geöffnet. Empfohlen wird aber auch weiterhin die Buchung eines Online-Termins. Insgesamt 36.408 Vorgänge wurden von der Zulassungsstelle bearbeitet, darunter 12.648 Zugangsvorgänge mit 2.419 Neuzulassungen.

Weiterhin  berichtete die Leiterin des Sachgebiets Verkehrswesen am Landratsamt, Rita Kienberger, in ihrer Funktion als Verkehrssicherheitsbeauftragte des Landkreises zu den Verkehrsschauen und verkehrsrechtlichen Anordnungen sowie speziell auch über die Schulwegsicherheit. „Das Projekt Busaufsichten am Schulzentrum Bogen läuft nach wie vor sehr gut“, betonte Kienberger. „Zudem wurden insgesamt sieben Bushaltestellen verlegt oder optimiert und acht neue Schulbushaltestellen geschaffen.

Tiefbauamtsleiter Markus Fischer stellte die wichtigsten Tiefbaumaßnahmen vor, „denn auch ein intaktes Straßennetz sorgt für Verkehrssicherheit.“ Das Straßennetz im Landkreis umfasst insgesamt 2.771 Kilometer, nach den Gemeindestraßen (1.900 Kilometer) machen die Kreisstraßen (543 Kilometer) den größten Anteil aus (Staatsstraßen 225 Kilometer, Bundesstraßen 71 Kilometer und Autobahnen 32 Kilometer). 15,9 km habe man im Jahr 2021 ertüchtigt, das entspreche einer Sanierungsquote von 2,9 Prozent. Zudem wurden die Fahrbahnmarkierungen an den Kreisstraßen auf einer Länge von 250 km erneuert, um deren Sichtbarkeit zu verbessern. Die Verringerung der Sanierungsquote (2020: 4,4 Prozent) ist auf die geringere Fördermittel, die nicht alle Maßnahmen möglich gemacht haben, zurückzuführen.