Vertreter aus dem ungarischen Nagykozár zu Gast im Landratsamt

08. August 2016: Einen Vormittag im Zeichen der Völkerverständigung haben rund 50 Vertreter der ungarischen Gemeinde Nagykozár und der Gemeinde Ascha am Freitag (05.08.2016) im Landratsamt Straubing-Bogen verbracht. Es war der erste Besuch der Ungarn am Landratsamt im Rahmen der 2009 gegründeten Gemeindepartnerschaft.

„Gerade in einer Zeit, in der Europa in der öffentlichen Wahrnehmung scheinbar nur noch für Krise und Zerwürfnis steht, ist die Arbeit der Städte- und Gemeindepartnerschaften besonders wichtig. Sie bauen mit an einem Europa der Menschen und der Verständigung – und das ist die Voraussetzung dafür, dass das Projekt geeintes Europa gelingt“, so Landrat Josef Laumer bei seiner Begrüßung.

Für Verständigung in buchstäblicher Hinsicht sorgte die Vizevorsitzende der Deutschen Nationalitätenverwaltung Maria Kerner, die zwischen der Stellvertretenden Bürgermeisterin von Nagykozár Ibolya Fuksa und dem Ascha’er Bürgermeister Wolfgang Zirngibl bei der offiziellen Begrüßung im großen Sitzungssaal dolmetschte. Landrat Josef Laumer tat das seinige zur Verständigung, indem er in seine Begrüßungsansprache immer wieder einige Worte auf Ungarisch einstreute, was die Gäste mit Applaus quittierten.

Besonders gelobt wurde in den Begrüßungsworten das Engagement von Maria Baron-Herbely, die auf ungarischer Seite maßgeblich an der Gründung der Gemeindepartnerschaft beteiligt gewesen war. Bis zur Heimfahrt am Sonntag hatten die Gäste aus Ungarn ein strammes Programm vor sich. Unter anderem hatte Organisator Josef Keckeis einen Besichtigung des Gründerzentrums im Hafen Straubing-Sand sowie einen Ausflug zur Walhalla bei Regensburg für seine Gäste im Programm.

Die 2000-Einwohner-Gemeinde Nagykozár liegt etwa 5 km von der fünftgrößten Stadt Ungarns Pécs entfernt in einer Region, in der sich vor allem im 18. Jahrhundert zahlreiche Familien aus Deutschland angesiedelt hatten. Diese deutsche Minderheit übt noch immer einen starken Einfluss auf das kulturelle Leben in der Gemeinde aus. Rund 80 Kinder besuchen dort derzeit den so genannten Nationalitäten-Kindergarten und lernen zweisprachig.