Die Energiewende nimmt Fahrt auf
Auf großes Interesse stieß der Vortrag von Josef Gold über die Energiewende und die Situation im Landkreis im Rahmen des Arbeitskreis Energie im Regionalentwicklungsverein Straubing-Bogen. Klimaschutzmanagerin Maria Schießl konnte neben Landrat Josef Laumer gut 90 Zuhörer im großen Sitzungssaal des Landratsamt Straubing-Bogen begrüßen.
In seinen Ausführungen ging Referent Josef Gold ausführlich auf die Chancen ein, die die Energiewende seiner Meinung nach bietet. „Die deutsche Bevölkerung ist es gewohnt überall Probleme zu suchen, auch da wo es keine gibt, nur übersieht man dabei die Lösungen. Das Jahr 2023 war im Positiven wie im Negativen ein entscheidendes Jahr. Es war weltweit das wärmste Jahr, die Erderhitzung gerät mit seinen Wetterextremen außer Kontrolle und doch haben es die Menschen in der Hand die menschengemachte Klimaerwärmung abzumildern“, wie Josef Gold erläuterte.
Obwohl es in Deutschland 2023 einen Rekordzubau von Erneuerbaren Energien gegeben hat, seien andere Länder schneller, betonte Gold anhand von Statistiken. China ist mittlerweile nicht nur bei der Solarenergie führend, sondern auch bei der Windenergie und in der Elektromobilität. In China wurden je Einwohner mehr Solar- und Windanlagen installiert als in Deutschland. 86 Prozent der weltweit installierten Kraftwerke waren erneuerbar und haben einen jährlichen Zuwachs von über 30 Prozent und Solarstrom ist mittlerweile in allen Ländern die billigste Stromerzeugung.
Deutschland möchte ab 2045 und Bayern schon ab 2040 weg von Kohle, Öl und Gas. Trotz eines Rückgangs der Kohleverstromung um 30,8 Prozent im Jahr 2023 ist Kohle, nach Windkraft, immer noch der zweitwichtigste Energieträger in Deutschland. In Deutschland wurden 2023, so Gold, insgesamt 17,5 GW erneuerbare Kraftwerke hinzu gebaut. Damit kann Deutschland gut 4 Prozent unseres jetzigen Strombedarfs abdecken. 2024 rechnet man mit 20 GW Zubau, weil sich gerade die Baugenehmigungen von Windanlagen verdoppelt haben. Positives konnte Gold von Dezember 2023 bis Februar 2024 berichten: Im Jahr 2023 betrug der Anteil des Stroms aus Windenergie, Solar, Biomasse und Wasser 57 Prozent - ein neuer Rekord. In den Monaten Januar und Februar 2024 betrug der Windstrom 42 Prozent.
Auch im Landkreis Straubing-Bogen ging es aufwärts. Knapp 2.200 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 110 MW und 1.200 Stromspeicher wurden neu hinzugebaut. Mittlerweile gibt es knapp 20.000 Photovoltaikanlagen mit 580 Megawatt Leistung. Damit der Landkreis bis 2040 seine Energie selbst erzeugen kann, muss die Leistung der Photovoltaikanlagen auf 1.400 MW erhöht werden, Windkraftanlagen werden neben Biomasse und Wasserkraft benötigt.
„Sorgenkind bei der Energiewende bleiben die Mobilität und die Wärme“, so Josef Gold, der seine Pelletheizung 2023 gegen eine Wärmepumpe ausgetauscht hatte. Er stellte seinen Energieverbrauch dar und betonte die große Effizienz einer Wärmepumpe sowie die Effizienz und den Wirkungsgrad von Elektro-Autos.