Hochqualifizierte Arbeitsplätze für die Region
Als eine der Vorzeigefirmen im Landkreis Straubing-Bogen bezeichnete Landrat Josef Laumer das Unternehmen Dichtungstechnik Wallstabe & Schneider in Niederwinkling bei einem Besuch. „Es wird hervorragende und konstante Arbeit geleistet, das zeigen auch die vielen unterschiedlichen Preise und Auszeichnungen, die die Firma bereits erhalten hat.“
Über die aktuelle Situation und die Zukunftspläne informierte sich der Landrat gemeinsam mit dem Sachgebiet Wirtschaft und Wirtschaftsförderung des Landratsamtes und im Beisein von Niederwinklings Bürgermeister Ludwig Waas. „Jedes Treffen ist ein Gewinn und dieser Austausch ist wichtig“, zeigte sich der Geschäftsführende Gesellschafter Christian Wallstabe über den Besuch des Landkreises erfreut.
Derzeit beliefert das Unternehmen zu 94 Prozent die Fahrzeugindustrie. „Industrie kann sich aber dramatisch ändern. Je mehr Elektro-/Hybrid-Autos gebaut werden, desto weniger Dichtungen werden gebraucht“, erklärte Christian Wallstabe. Natürlich gebe es auch Themen in der Fahrzeugindustrie, die für die Dichtungstechnik relevant bleiben, wie die Lenkung, Bremsung oder Kühlung. Dass sich die Firma aber auch mit anderen Branchen beschäftigen muss, bleibt unabdingbar. „Wir haben einen Plan“, betonte Christian Wallstabe und zeigte dabei einige weitere Betätigungsfelder auf.
Die Mischungen des Rohmaterials für die Produkte entwickelt das Unternehmen dabei selbst. „Das ist wie bei Großmutters Backrezept. Die Grundzutaten sind bekannt, aber das, was das Besondere ausmacht, bleibt unser Geheimnis“, erklärte Technischer Geschäftsführer Kai Peters. Rund 6.000 verschiedene Einzelteile produziert Wallstabe & Schneider mit den eigens kreierten Mischungen, darunter O-Ringe, Profildichtungen und vieles mehr. Jedes Teil ist einzigartig und wird meist nur für einen einzigen Kunden produziert. „Deutschland, das Land der Dichter und Denker – das trifft auch auf uns zu. Wir denken erst und dann dichtet es auch“, zitierte Senior-Chef Jürgen Wallstabe schmunzelnd einen Spruch von Gesellschafter Dr. Rolf Schneider.
Denker werden viele gebraucht – denn die Dichtungstechnik zeichnet sich vor allem durch hochqualifizierte Arbeitskräfte aus. Die enge Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Deggendorf zahlt sich in diesem Zusammenhang aus. „Mich begeistert besonders die Tatsache, dass das Unternehmen so anspruchsvolle Arbeitsplätze bietet, die hochqualifizierte Leute in unsere Region bringen. In unserem Landkreis gibt es viele Rückkehrer, die beispielsweise nach dem Studium wieder zurück in die Heimat ziehen. Ihre Firma bietet diesen Leuten sehr gute Perspektiven“, freute sich Landrat Josef Laumer. Auch die Ausbildung junger Nachwuchskräfte spielt bei Wallstabe & Schneider eine entscheidende Rolle. Für die qualitativ hochwertige Ausbildung sowohl in technischen als auch in kaufmännischen Berufen wurde dem Unternehmen bereits der Ausbildungspreis des Landkreises Straubing-Bogen verliehen.
Der international agierende Familienbetrieb, der weltweit rund 850 Mitarbeiter beschäftigt, wird mittlerweile bereits in zweiter und dritter Generation geführt. Neben dem Hauptsitz in Niederwinkling besitzt das Unternehmen einen Standort in Mexiko und einen weiteren in Indien. Trotzdem sehen die Geschäftsführer vor allem die Zentrale im Landkreis Straubing-Bogen als wichtigen Erfolgsfaktor an: „Für uns ist es ein großer Vorteil, wenn unsere Mitarbeiter hier alle beieinander sind. Die kurzen Wege sind auch für die Kommunikation unter den Mitarbeitern wichtig.“ Das Vertrauen auf den Hauptsitz und in die Region zeigt sich auch in den weiteren Investitionsplänen für neue Gebäude, die die Geschäftsführer Landrat Josef Laumer und dem Bürgermeister von Niederwinkling, Ludwig Waas, unterbreiteten. „Wir wollen weiter investieren“, lautet die Devise von Christian Wallstabe. Dabei nutzt man den vorhandenen Platz in vorbildlicher Art und Weise aus und verzichtet so auf eine zusätzliche Flächenversiegelung.
In diesem Zusammenhang lobte der Geschäftsführer die stets gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Niederwinkling und dem Landkreis Straubing-Bogen. „Die Region hat viel zu bieten, auch für unsere Mitarbeiter“, betonte Christian Wallstabe. Als Problem für die Mitarbeiter stellt sich allerdings häufig die Suche nach Wohnraum heraus. „Hier versucht auch die Gemeinde ihren Beitrag zu leisten“, bekräftigte Bürgermeister Ludwig Waas.
Selbiges gilt auch für die Zusammenarbeit im Bereich Digitalisierung. Technischen Neuerungen, egal ob es die Produktion oder die Kommunikation unter den Mitarbeitern betrifft, steht das Unternehmen jederzeit offen gegenüber. „Wir sehen die Digitalisierung als große Chance für die Zukunft unseres Unternehmens“, erklärte der Technische Geschäftsführer Kai Peters. Eine Bitte ging hierbei an den Landrat, „den Landkreis immer auf dem neusten Stand zu halten“ – gerade was den Breitbandausbau betrifft, denn das sei „die Blutbahn, die Betriebe in der Region brauchen“. Landrat Josef Laumer bekräftigte dazu: „Dieser Appell trifft bei uns auf komplett offene Ohren. Wir befinden aus auf dem richtigen Weg.“
Foto: Technischer Geschäftsführer Kai Peters, Wirtschaftsförderer Martin Köck, Landrat Josef Laumer, Senior-Chef Jürgen Wallstabe, Klaus Achatz (Leiter Sachgebiet Wirtschaft/Touristik/Regionalentwicklung), Geschäftsführender Gesellschafter Christian Wallstabe und Niederwinklings Bürgermeister Ludwig Waas (von links) in der Produktionshalle des Unternehmens.