Wartebereich für Flüchtlinge in Mitterharthausen
Landrat Josef Laumer, Bürgermeisterin Barbara Unger aus Feldkirchen und Bürgermeister Alfons Neumeier aus Salching informierten sich kürzlich vor Ort in dem „ausgezäunten“ Bereich der Gäubodenkaserne Mitterharthausen über den Ablauf im errichteten „Wartebereich“ der Flüchtlinge. Der Camp-Leiter vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, BAMF, Hans Kirchinger, erläuterte das Aufnahmeverfahren der Flüchtlinge und gab den interessierten Gemeindevertretern Auskunft. Die ankommenden Asylbewerber werden dort registriert und verbleiben nur ein bis drei Tage in Mitterharthausen, ehe sie deutschlandweit an die für sie zuständige Stelle vermittelt werden. So sei im Verlaufe des Betriebes täglich eine An- und Abfahrt von zahlreichen Bussen zu erwarten. Bis jetzt seien knapp 1000 Personen angekommen, viele seien schon wieder weiter „verteilt“ worden. Die Zahl wird sich jedoch weiter steigern, wenn auch zukünftig so viele Flüchtlinge den Weg nach Deutschland suchen.
Die Gemeindevertreter äußerten gewisse Bedenken ihrer Bürger, da die Flüchtlinge in der Station nicht festgehalten werden können, sondern manchmal unkontrolliert, auch auf der Staatsstraße, umherlaufen. Bürgermeisterin Unger und Bürgermeister Neumeier befürchten verkehrsrechtliche Probleme und dass es zu Unfällen kommen könnte. Die immer früher einbrechende Dunkelheit birgt weitere Gefahrsituationen. Die Verantwortlichen versuchen jeden einzelnen Flüchtling, der das Gelände verlassen will, zum Verbleiben zu überzeugen, jedoch oft ohne Erfolg.
"Die Grundversorgung mit Produkten für den täglichen Bedarf erhalten die Flüchtlinge vor Ort", so Hans Kirchinger vom BAMF. Oft bestünde aber der Wunsch nach Handy-Karten für Mobiltelefone, mit denen sie den Kontakt zu ihren Angehörigen, die teilweise ebenso auf der Flucht oder im Heimatland verblieben sind, halten wollen. Hier versucht man Abhilfe zu schaffen. Da dieses neue Konstrukt noch in der Anlaufphase ist, bat Kirchinger um Verständnis, dass noch nicht alles völlig geregelt abläuft. Die anwesenden Kommunalpolitiker bemerkten aber schon, dass alle dort Beschäftigten sehr bemüht sind und die schwierigen Aufgaben so gut es geht meistern. Man wolle die Menschen dazu bewegen, die wenigen Tage im Camp zu bleiben, um sowohl für die Gemeinden Salching und Feldkirchen aber auch für die benachbarten Bürger keine unangenehmen Störungen zu verursachen.
Im „Wartebereich“ in Mitterharthausen kommen auch unbegleitete Minderjährige an, dort hilft das Jugendamt Straubing-Bogen nach Kräften aus. Der Bauhof des Landkreises hat eine gesonderte Zufahrt zur Gäubodenkaserne errichten lassen, damit der „Wartebereich“ und das Gelände der Bundeswehr über getrennte Wege zugänglich sind. Der BAMF-Vertreter versicherte den Kommunalpolitikern, zu Informationsversammlungen in die Gemeinden zu kommen, falls dies gewünscht wird. Sowohl Barbara Unger als auch Alfons Neumeier äußerten diesen Wunsch, um ihre Bürger über diese Ausnahmesituation zu informieren und ggf. den Ängsten und Bedenken entgegen zu wirken.