Weihnachts- und Neujahrsgruß von Landrat Josef Laumer

24. Dezember 2020: „Wir wissen, dass wir auch 2021 noch vor großen Herausforderungen stehen – aber wir werden diese meistern“
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Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das Jahr 2020 hat das Leben jedes Einzelnen auf den Kopf gestellt. Wenn wir zwölf Monate zurückblicken, hätten wir uns wohl niemals ausmalen können, was dieses Jahr alles für uns gebracht hat. Auch an Weihnachten wird dies deutlich: Lieb gewonnene Traditionen müssen wir in Frage stellen, auch beim Besuch unserer Liebsten stehen Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln im Vordergrund. Es ist vieles anders als sonst. Das alles fordert uns und ja, es überfordert uns auch manches Mal. Ich verstehe sehr gut, dass diese Herausforderungen viele Menschen an die Grenze ihrer Belastbarkeit bringen – emotional, finanziell, physisch. Aber seien Sie versichert, niemand der Entscheidungsträger vor Ort macht sich Entscheidungen leicht und allen ist die Tragweite sehr wohl bewusst. Jeder von uns sehnt sich nach Normalität. Wir alle vermissen die Gemeinschaft, die Feste, die Aktivitäten. Wir müssen aber auch so ehrlich sein und sagen, dass wir wohl noch längere Zeit mit den Einschränkungen werden leben müssen. Und wir müssen auch so ehrlich sein und unpopuläre Entscheidungen treffen, wenn sie nötig sind und wir davon überzeugt sind. Denn nichts zu tun aus Angst, das Falsche zu tun, wäre mutlos und erst recht falsch.

Ganz herzlich bedanke ich mich bei den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in den zahlreichen Vereinen und Verbänden, Feuerwehren, Kirchen sowie in der Kultur-, Jugend- und Seniorenarbeit. Sie haben unter schwierigsten Bedingungen Großartiges geleistet. Dies gilt in besonderem Maße gerade auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pflegediensten, Alten- und Pflegeheimen und Krankenhäusern und den Damen und Herren im Gesundheitsamt und im Katastrophenschutz. Belastungsgrenzen sind dort längst überschritten, aber auch an den Feiertagen ist man für uns alle da.

Ganz besonders denke ich in diesen Tagen an unsere Seniorinnen und Senioren. Sie trifft die Situation rund um Corona mit am stärksten. Es freut mich, dass es so viele Freiwillige in den einzelnen Gemeinden gibt, die sich in der Betreuung der Senioren in den letzten Monaten hervor getan und viele Angebote geschaffen haben. Auch wir wollen zeigen, dass wir die ältere Generation nicht vergessen. Sie liegt uns am Herzen – und wir wollen sie nicht nur schützen, sondern auch für einen menschenwürdigen Lebensabend sorgen.

Im Rückblick fühlt sich manches ziemlich weit weg an. Die Kommunalwahl im Frühjahr 2020 zum Beispiel, normalerweise ein Fixpunkt bei der Rückschau auf die vergangenen Monate, scheint heute aus einer anderen Zeit zu sein. Gleichwohl haben wir auch im nun ablaufenden Jahr alles dafür getan, unseren Landkreis trotz der schwierigeren Rahmenbedingungen weiter voranzubringen. Getreu den Worten von Johann Wolfgang von Goethe und Erich Kästner: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.“ Wir haben in die Infrastruktur unserer Landkreis-Schulen investiert, den Landkreis-Bauhof in Bogen in Holzbauweise zukunftssicher ertüchtigt, mit dem Bau des Parkdecks am Landratsamt die Parksituation vor allem auch für die Bürgerinnen und Bürger verbessert und durch die Sanierung der Landkreisliegenschaft am Stadtplatz in Bogen und dem Einzug der Agentur für Arbeit wichtige Arbeitsplätze geschaffen. Unser Blick geht allerdings auch nach vorne. Wir haben im Jahr 2021 viel vor und halten unsere Investitionsquote hoch. Sowohl im Hallenbad in Bogen wie auch in der Kreisklinik Mallersdorf oder gemeinsam mit der Stadt Straubing im Berufsschulverband stehen millionenschwere Sanierungsprojekte an. Stolz sind wir zusammen mit der Stadt Straubing und der Gemeinde Aiterhofen auf den gut florierenden Hafen Straubing-Sand, wo die Mehrzweckfunktionsanlage mit staatlicher Förderung von 40 Millionen Euro geplant ist und sich auf der Zielgeraden der Realisierung befindet, der Biocubator erweitert und auch das Hafenbecken mit einem großen Aufwand ertüchtigt werden soll. Außerdem werden wir den Anbau an das Landratsamt in Holzbauweise weiter auf den Weg bringen. Nicht zu vergessen die „normalen“ Maßnahmen in Hoch- und Tiefbau und in allen Bereichen der Verwaltung.

Wir wissen, dass wir auch 2021 noch vor großen Herausforderungen stehen – aber wir werden diese meistern. Trotz Impfung wird uns die Corona-Pandemie noch einiges abverlangen und unser Leben zunächst noch einschränken. Passen wir aufeinander auf und lassen uns nicht gegeneinander ausspielen. So manche Zuspitzung im Jahr 2020 lässt mich sehr nachdenklich werden: Wissenschaftler, die ihre Arbeit tun, werden als potenzielle Gefängnisinsassen verunglimpft. Wegen eines Stückes Stoff im Gesicht, sehen sich Menschen ihrer Freiheit beraubt. Und Demokratiefeinde finden mit Halb- und Unwahrheiten mehr Gehör als seriöse Quellen oder Forschungen. Lassen Sie uns gemeinsam gegen diesen Zeitgeist ankämpfen und zusammenstehen. Nutzen wir auch die Chance, die uns die Impfung nun bietet. Denn dann werden wir gemeinsam unser aller Ziel erreichen können: Einfach wieder mehr Normalität. Das ist auch mein Wunsch für uns alle für das Jahr 2021 – Gesundheit und ein Stück weit die Rückkehr zur Normalität. Denn selten hat sich Normalität so besonders angefühlt, wie in diesen Tagen. In diesem Sinne danke ich auch allen, die im vergangenen Jahr die Arbeit des Landratsamtes, der Kreis­ein­richtungen und der Kreisorgane unterstützt haben, unseren Abgeordneten auf Bundes- und Landesebene, den Bezirksräten und Bürger­meisterinnen und Bürgermeistern, den Mitgliedern der Kreis- und Gemeindegremien, meinen Stellvertreterinnen und Stellvertretern und auch den Verantwortlichen der kreisfreien Stadt Straubing für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Mein Dank gilt den Verantwort­lichen in den behördlichen Einrichtungen, den Verbänden und Vereinen und allen, die einen aktiven Beitrag zur erfolgreichen Weiterentwicklung unseres Land­kreises leisten. Nicht zuletzt meinen Mitarbeitern im Landratsamt, denn ein Kreis kann immer nur so stark und erfolgreich sein wie seine Verwaltung.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, lassen Sie uns optimistisch in die Zukunft blicken und gemeinsam anpacken. Wir haben 2020 gezeigt, dass unsere Region zusammensteht und wir werden die vor uns stehenden Herausforderungen meistern. Alles Gute und viel Gesundheit für 2021.

Ihr

Josef Laumer

Landrat des Landkreises Straubing-Bogen