Nachlese Kreismuseum Bogenberg
Hier lassen wir die Sonderausstellungen und Aktionen der letzten Jahre nochmals Revue passieren.
- Sonderaustellung "Viecher. Über Tiere und Menschen auf dem Land"
- Sonderausstellung "Vom Reiz der alten Dinge. Museumsobjekte neu gesehen"
- Bericht über den Weihnachtsmarkt 2019 auf dem Bogenberg
- Sonderausstellung "Von Kopf bis Fuß. Kleider und Leute auf dem Land"
- Geflüchtete und ihre Kleidung - ein integratives Fotoprojekt
- Sonderausstellung "Typisch Landleben?"
- Fotowettbewerb "Typisch Landleben? in Niederbayern heute"
- Bunte Fahnen zum 40. Landkreisjubiläum
Sonderaustellung: "Viecher. Über Tiere und Menschen auf dem Land"
Bis Ende 2023 zeigen wir unsere verlängerte Sonderausstellung zum Thema: "Viecher. Über Tiere und Menschen auf dem Land". Dabei geht es am Beispiel des Landkreises Straubing-Bogen und der Stadt Straubing um das gewandelte Verhältnis zu den Tieren in den letzten 200 Jahren. Eine Vielzahl von historischen Objekten sind zu sehen und werden ergänzt durch zahlreiche Interviews mit Personen aus der Region und durch Kunstwerke. Lassen Sie sich überraschen von der Vielschichtigkeit der Geschichte(n) von Mensch und Tier!
Den Flyer zur diesjährigen Sonderausstellung können Sie hier herunterladen
Nutztiere: Intensivierte Tierhaltung: Die Henne als Eierlegerin, Werbeschild für Kraftfutter, 1960er Jahre |
Heimtiere: Dame mit Pudel bei der Straubinger Trabrennbahn, Foto von Bruno Mooser 1965, Leihgabe Stadtarchiv Straubing |
Wildtiere: Alle Fische der Donau und ihrer Zuflüsse, geschnitzt von Alfred Urlbauer, um 2000, Leihgabe Alfred Urlbauer |
Presseschau zur Sonderausstellung
Sonderausstellung „Vom Reiz der alten Dinge. Museumsobjekte neu gesehen“
Manche Dinge kommen und gehen, heute schneller als früher: Ein Wanderkino aus Schwarzach wird nicht mehr gebraucht; ein bulthaup-Küchenbuffet der fünfziger Jahre scheint nicht mehr zeitgemäß, die aufgelöste Kreisbildstelle Bogen hat keine Verwendung mehr für alte Fotos und Filmrollen – solche Dinge sind kürzlich in das Kreismuseum Bogenberg gelangt. Hier, im Objektarchiv des Landkreises Straubing-Bogen, werden sie gesammelt, erhalten, dokumentiert und gezeigt. Alles nur „oids glump“?
Die Sonderausstellung zeigt die Aussagekraft, die authentische Originale heute besitzen. Im Museum bekommen die alten Dinge ein „neues Leben“. Hier werden sie zum Sprechen gebracht und präsentiert: Sie zeigen ihre Schönheit und Andersartigkeit. Sie berichten über das frühere Leben und wie sich einzelne Bereiche dieses Lebens gewandelt haben. Ihre Gebrauchsspuren zeugen von ihrer Funktion und dem früheren Umgang mit ihnen. Man kann bei ihrer Betrachtung viel lernen über Formen, Materialien, Herstellung und wie man die Dinge benennt. Wer kennt heute schon Geldkatze, Gängelband oder Gamaschen? Und schließlich ist jedes Ding mehr als das, was man sieht: Es hat eine – unsichtbare – Bedeutung, ist Zeichen für etwas: So dokumentiert z.B. eine sorgfältig gepflegte Vereinsfahne die Bedeutung der Feuerwehr und des Vereinswesens auf dem Land. An Dingen hängt Erinnerung – an das erste ersehnte Stück, an ein Familienmitglied usw. – belegbar durch beigegebene Beschreibungen oder durch Interviews.
Manche Objekte bleiben. Auch wenn sie „uralt“ sind, haben sie immer noch Relevanz, weil sie allgemeine Fragen betreffen: Das Bogenberger Gnadenbild aus dem Mittelalter beispielsweise ist bis heute ein bedeutsames Zeichen des katholischen Glaubens. Und die mehr als 700 Jahre alten bayerischen Rauten dienen heute mehr denn je als wirksames Logo für Bayern.
Das Kreismuseum Bogenberg lädt Sie ein in die Welt der historischen Objekte. Es zeigt interessante „Depotfunde“ der über hundertjährigen Sammlung und Neuzugänge, kombiniert mit Interviews von heute. Entdecken Sie mit allen Sinnen die andere Seite der digitalen Welt – alte Dinge und ihre vielfältigen Reize!
Weitere Informationen finden Sie in unserem Flyer zu Sonderausstellung.
Klicken Sie auf das Bild um den Artikel als PDF-Datei lesen zu können.
Bericht über den Weihnachtsmarkt 2019 auf dem Bogenberg
Der Bayerische Rundfunk berichtete am Freitag, den 6.12.2019 in der Sendung "Abendschau" live vom Weihnachtsmarkt auf dem Bogenberg.
Sonderausstellung "Von Kopf bis Fuß. Kleider und Leute auf dem Land"
Das Kreismuseum Bogenberg zeigt seine 1909 begonnene Sammlung historischer Kleidung vom Land, ergänzt durch die Perspektive der Gegenwart. Leitlinie ist dabei das Motto „Von Kopf bis Fuß“: Kleidung betrifft den ganzen Menschen, nicht nur jeden Körperteil, sondern auch das Aussehen und die Wirkung einer Person insgesamt. Drei Zugangswege zum Thema bietet die Ausstellung.
Einzelne originale Kleidungsstücke erzählen – bei näherer Betrachtung – Geschichten: Seidenbesetzte Frauenleibl aus grobem Leinen berichten vom Repräsentieren und Sparen, Hosen und Röcke vom Verhältnis der Geschlechter zueinander, Schürzen und Kopftücher von besonderen Aufgaben ländlicher Kleidung, Mieder von der Formung des Körpers, Unterwäsche von der Ausdifferenzierung der Kleidungsstücke, Schuhe vom nicht immer vorhandenen und richtig passenden Schutz der Füße. Taufe, Kommunion, Hochzeit und Tod stell(t)en die offiziellen Stationen eines jeden Lebenslaufes auch auf dem Land dar. Passende Kleidung gehört(e) dazu, seit Ende des 19. Jahrhunderts dokumentiert durch ein Foto im Fotoatelier. Besucher können sich im Museum in „historischer Kleidung“ aus einem Theaterfundus wie um 1900 selbst verkleiden und fotografieren.
Anhand einer ländlichen Modenschau, Gäuboden- und anderen Trachten zwischen „Fund und Erfindung“ und einer „Dirndl-Parade“ können sich Museumsbesucher über die Herkunft und Inhalte der Begriffe „Mode, Tracht und Trachtenmode“ informieren und dabei überraschen lassen: Tracht konnte modisch sein und Mode langandauernd. Abgelegte Trachten wurden im 20. Jahrhundert bei Festumzügen oft von Bürgern getragen und Bauern trugen bürgerliche Kleidung. Dirndl und Lederhosen sind erst seit kurzem bei Volksfestbesuchern populär.
Heutige Kleidung auf dem Land zeigt eine Fotoserie, die Vertreter verschiedener Berufsgruppen und Mitglieder unterschiedlicher Vereine ablichtet: Eine alte Bäuerin in Kleiderschürze und im Kostüm, ein Fußballer im Sportdress und in Alltagskleidung, die Festfrau einer Fahnenweihe in langem Festkleid und in modischer Kleidung zu Hause. Originale historische Kleiderensembles und Bilder ergänzen diesen Teil der Ausstellung, der sich mit der Frage nach der „Uniformierung“ in öffentlicher bzw. privater Kleidung beschäftigt.
Geflüchtete und Ihre Kleidung - ein integratives Fotoprojekt - als Ergänzung der Kleidungsausstellung
In Kooperation mit der Berufsschule Bogen und dem Freiwilligenzentrum der Caritas in Straubing (Mittwochs-Frauengruppe) stellen sich minderjährige unbegleitete Flüchtlinge und Frauen mit Kindern aus Syrien, Afghanistan sowie aus Afrika im Kreismuseum Bogenberg vor - in Wort und Bild.
Es geht um Flüchtlinge und ihre traditionelle Kleidung aus den Herkunftsländern, um ihre alltägliche Kleidung hier in Deutschland und Zuhause, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Art und Weise, sich zu kleiden. Bei allen Unterschieden gibt es auch erstaunliche Gemeinsamkeiten, betrachtet man etwa unsere frühere Kopfbedeckung von vielen Frauen auf dem Land - Kopftücher - oder auch den Zwang, bodenlange Kleider zu tragen, der bei uns noch um die Jahrhundertwende für Frauen herrschte.
Insgesamt soll dieses Projekt dazu beitragen, sich gegenseitig besser kennenzulernen, und kulturell und religiös bedingte Eigenheiten zu verstehen. Auch soll das Museum ein Ort kultureller Begegnung sein - etwa bei der Durchführung und Präsentation dieses Fotoprojektes. Aufgenommen wurden die Bilder von den Fotografen Susanne Fesl, Atting und Wilfried Schaffrath, Straubing.
Zu sehen sind die Aufnahmen im Eingangsbereich des Kreismuseums und im Treppenhaus der Sonderausstellung.
2013/2014 war die „Typisch Landleben? Fotografen und ihre Blicke auf die Menschen der Region Straubing-Bogen seit 1900“ zu sehen.
Es ging um verschiedene fotografische Sichtweisen auf das Landleben in einer niederbayerischen Region seit 1900. Die Ausstellung bot nicht nur einen „Durchzieher“ durch die regionale Fotogeschichte seit der Jahrhundertwende bis heute, sondern auch – anhand der Beispiele ausgewählter Fotografen – verschiedene Interpretationen des Lebens auf dem Land. Die Bandbreite war groß: Da gab es vor allem seit den 1930er Jahren nostalgisch-idyllische Blickwinkel auf das Vergehende, auf alte Bräuche, regionale Trachten: Der „pflügende Bauer“, üppige Gäubodentracht am Volksfestauszug oder alte Osterbräuche. Und es gab die „moderne“ Perspektive: Chice Autos um 1900, Szenen mit dem Kofferradio in den 1950ern, moderne landwirtschaftliche Arbeiten heute. Auch Atelierfotografie seit 1900 bis heute war ein Thema. Dies wurde ergänzt durch den Nachbau eines historischen Fotoateliers wie um 1900, mit einem historischen Kleiderfundus zum Selbstverkleiden und Selbstfotografieren. Das Foto - Thema ist vielschichtig und bot etwas für jeden an, der sich für alte und neue Personenfotos interessiert.
Wenn Sie sich umfassender für das Thema interessieren, können Sie sich hier einen in der „Schöneren Heimat“ erschienenen Artikel zur Fotoausstellung herunterladen (Heft 4, 2013).
Fotowettbewerb „Typisch Landleben? in Niederbayern heute“ 2013/2014
Als Ergänzung zur Fotausstellung "Typisch Landleben?" hat das Kreismuseum Bogenberg in Kooperation mit dem Amt für Ländliche Entwicklung Niederbayern einen gleichnamigen niederbayernweiten Fotowettbewerb ausgeschrieben. Das erste Halbjahr 2014 konnten Fotoamateure und -profis, Erwachsene und Schüler ab 14 Jahren ihre fotografische Ansicht vom heutigen niederbayernischen Leben auf dem Land einsenden. Gesucht wurden Personenaufnahmen, keine Architektur- oder Landschaftsaufnahmen. Das Ziel des Fotowettbewerbs war eine eigenständige Auseinandersetzung mit dem, was Landleben heute ausmacht. Der Fotowettbewerb hat große Resonanz gefunden: Es wurden über 570 Fotos von über 260 Personen eingesandt: Die Bandbreite der Farb- und Schwarz-Weiss-Bilder reichte von landwirtschaftlichen Szenen, über den Bezug der Menschen zu Tieren, von generationsübergreifendem Leben auf dem Land bis zu witzigen, kritischen oder einfach nur schönen Aufnahmen. Von den Erwachsenen wurde besonders häufig das Thema "Kindheit auf dem Land" vorgestellt; die Schüler setzten sich oft eher kritisch mit ihrer Situation auseinander.
Eine Jury aus niederbayerischen Kunst- und Kultursachverständigen hat jeweils zehn Siegerbilder in den Kategorien "Erwachsene" und "Schüler" ausgewählt. Diese wurden am 18. Juli 2014 auf der Landesgartenschau in Deggendorf und am 25. Juli 2014 im Kreismuseum Bogenberg prämiert. Ausgestellt sind jetzt alle Siegerfotos und dazu alle eingesandten Fotos in Bildermappen im Kreismuseum Bogenberg. Bis zum 29.Oktober 2014 waren die Fotografien zu den üblichen Öffnungszeiten des Kreismuseums Bogenberg dort zu besichtigen
Ein museumspädagogisches Projekt des Kreismuseums Bogenberg in Zusammenarbeit mit den Grundschulen des Landkreises Straubing-Bogen
Am Freitag den 13.Juli 2012 präsentierten das Kreismuseum Bogenberg und Vertreter aller Grundschulen des Landkreises ein besonderes Geburtstagsgeschenk an den Landkreis Straubing-Bogen: Schüler haben insgesamt 33 bunte Fahnen gestaltet, die jeweils ihren Schulort bildlich darstellen. Vorangegangen war eine Lehrerfortbildung im Kreismuseum, an der Vertreter der Schulen und des Schulamtes, des Kreismuseums und der Bogener Phantasiewerkstatt gemeinsam eine Einführung in die Regeln der Wappengestaltung und ihre praktische Umsetzung erarbeiteten. Schüler und Lehrer besuchten dann auch im Rahmen von Führungen das Kreismuseum und ließen sich Details zum Thema zeigen und erklären.
Anschließend gestalteten die Schüler unter Anleitung im Rahmen des Kunstunterrichtes eigene Bildzeichen für ihre jeweiligen Orte und druckten sie in Schablonentechnik auf textile Fahnen. Diese wurden an und vor der Fassade des Kreismuseums Bogenberg montiert, dem Ort, an dem die Geschichte der Bayerischen Rauten historisch und gegenwartsbezogen, didaktisch und zum „Mitmachen“ dargestellt ist.
Schulamtsdirektor a-D. Herbert Schedlbauer studierte mit Bogener Grundschulkindern eine Ludmilla-Ballade ein und erinnerte so bei der öffentlichen Präsentation der Fahnen an die Bogener Herkunft der Bayerischen Rauten. Das museumspädagogische Projekt wurde vorgestellt und schließlich erklärten die Kinder ihre Ideen zu den Fahnen selbst. Auch wenn das Wetter teilweise feucht und kühl war, konnte dies der Freude über die bunten vielgestaltigen Fahnen keinen Abbruch tun.
Herzlichen Dank an alle Beteiligten für das Engagement und die schönen Fahnen!
Dieses Projekt wurde gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung. Landwirtschaft und Forsten und den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER).
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