A1-Regelung beschäftigt auch Landrat Josef Laumer

23. Januar 2019 : "Ich werde mich dafür einsetzen"
Besuch bei der Firma Atlas-Kern

„Ich werde mich damit beschäftigen und Kontakt zu Abgeordneten aufnehmen.“ Mit diesem Versprechen verabschiedete sich Landrat Josef Laumer bei einem Besuch der Firma Atlas-Kern GmbH in der Gemeinde Steinach (Landkreis Straubing-Bogen).

Gemeint ist die sogenannte A1-Regelung, die nicht nur den Baumaschinenhändler und Hersteller spezieller Forstmaschinen oftmals in arge logistische Probleme bringt. Wenn ein Auftrag im Ausland mit eigenem Personal durchgeführt wird, wären neben der Krankenkassenbeitragspflicht in Deutschland auch Sozialversicherungs-Beiträge im Ausland fällig. Um dies zu vermeiden, gilt bei einer Entsendung in EU-Staaten (und einige weitere europäische Länder) unter bestimmten Voraussetzungen weiterhin die deutsche Rechtsvorschrift. Nachgewiesen werden muss dies aber stets mit der A1-Bescheinigung, die vor dem Einsatz im Ausland beantragt werden muss. „In der Praxis ist das oftmals nicht durchführbar. Wir werden außerhalb der Geschäftszeiten angerufen, um am frühen Morgen einen liegengebliebenen Zweiwegebagger oder eine Forstmaschine in Österreich zu reparieren. Sollen wir dann sagen, wir fahren nicht hin?“, hadert Geschäftsführer Josef Kern mit der Regelung. „Gerade innerhalb der EU müsste man das doch unbürokratischer lösen können, zum Beispiel mit Bescheinigungen, die pauschal für bestimmte Personen über einen längeren Zeitraum gelten.“ Eine Thematik, die auch Landrat Josef Laumer nicht kalt ließ. Ändern könne das ein Landkreis natürlich nicht, das Gespräch mit Bundestagsabgeordneten werde er aber suchen, um auf diesem Wege möglicherweise Verbesserungen herbeiführen zu können.

Neben den bürokratischen Hürden sprachen die beiden Geschäftsführer Josef Kern und Bernhard Neumaier beim Treffen mit Landrat Josef Laumer auch noch weitere drängende Punkte wie den Fachkräftemangel an. Mit Aktionen wie dem Azubi-Bus wolle man dem Mangel im Landkreis entgegenwirken, so Laumer. „Zudem wollen und werden wir auch noch mehr auf die Eltern zugehen und diese auch besser über die Möglichkeiten für ihre Kinder aufklären“, versprach der Landrat. „Es wissen viele gar nicht, wie sich die Berufsbilder im Zuge Technischer Neuerungen und Innovationen verändert haben und welche Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Berufsausbildung bestehen“, erläutere Thomas Gierl, Assistent der Geschäftsleitung. All das solle auch verstärkt an die Eltern transportiert werden, machte Josef Laumer klar und bat seinen Wirtschaftsförderer Martin Köck auch umgehend, an entsprechenden Projekten noch für das Jahr 2019 zu arbeiten.

Bei einem Rundgang durch die Firma ließ sich Landrat Josef Laumer über die Innovationen des Unternehmens in den Bereichen Bau- und Forstmaschinen und Fahrzeugbau unterrichten. Das 1983 gegründete Familienunternehmen mit Hauptsitz in Steinach hat mittlerweile Niederlassungen in Forstinning bei München und Erlangen und setzt 42 Millionen Euro im Jahr um.

„Man hat bei diesem Austausch wieder gesehen, wie wichtig es ist, aus erster Hand und direkt vor Ort von Problemen zu erfahren“, so Landrat Josef Laumer. „Nur so können wir auch entsprechend reagieren. Wir können nicht alles lösen, aber wir werden Maßnahmen ergreifen, zum Beispiel um auch den Eltern zu transportieren, welche Möglichkeiten und Chancen sich für ihre Kinder in handwerklichen Berufen ergeben.“

Foto: Landrat Josef Laumer, Wirtschaftsförderer Martin Köck, Thomas Gierl (Assistent der Geschäftsleitung), Geschäftsführer Bernhard Neumaier, Hans Agsteiner (2. Bürgermeister der Gemeinde Steinach) und Klaus Achatz (Sachgebietsleiter Wirtschaft/Touristik/Kreisentwicklung, von links) beim Rundgang durch die Hallen der Firma Atlas-Kern.